
Amberg: Ist die Altenpflege unterbezahlt?
„Die Mitarbeiter und Azubis in der Altenhilfe werden schlecht bezahlt!“. Dieser Satz ist immer wieder in vielen Talkshows zu hören. Aber er stimmt nicht – so zumindest die Meinung von Günther Koller, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Stadt Amberg und den Landkreis Amberg-Sulzbach. Für ihn müsste es genauer heißen: „Ein Teil der Altenpflegekräfte wird nicht GERECHT bezahlt“.
„Es ist Zeit, Widerspruch einzulegen gegenüber einer ständig wiederholten, aber unzutreffenden Aussage über die Entlohnung in der Altenhilfe. Denn falsche Aussagen über die Entlohnungssituation konterkarieren die Bemühungen der Personalgewinnung. Und die ist schon heute schwer genug, aber dringend wie selten zuvor“, erzählt Günther Koller bei einem Gespräch im Katholischen Sozial- und Bildungszentrum in Amberg. Eingeladen waren dazu auch 17 Caritas-Pflege-Azubis sowie Bundestagsabgeordneter Alois Karl.
„Nicht nur im Vergleich zum Mechatroniker kann sich die Ausbildungsvergütung in der Pflege bei der Caritas sehen lassen. Es gibt keinen Ausbildungsberuf, der gemäß Datenbank des Bundesinstituts für Berufsbildung für tarifliche Ausbildungsvergütungen den Caritas-Pflege-Durchschnittswert von 1.115 Euro Brutto erreicht“, ergänzt Günther Koller. Im Vergleich: Die Ausbildungsvergütung beträgt für den Mechatronikerberuf im ersten Ausbildungsjahr durchschnittlich 965 Euro Brutto pro Monat, für die Altenpflege bei der Caritas 1.041 Euro pro Monat. (jg)