Amberg: Krebskranker verklagt Arzt

Das Urteil im Fall des krebskranken Mike Fiedler aus Amberg ist am Landgericht Amberg erst einmal auf den 6. März verschoben worden. Fiedler hatte seinen Neurologen angeklagt, weil dieser seiner Meinung nach den Rückenmarkskrebs zu spät erkannt hat. Vor Gericht wurde heute damit der Frage nachgegangen, ob die Lebenserwartung von Mike Fiedler höher wäre, wenn der Krebs früher erkannt worden wäre. Dieser hat nämlich nur noch wenige Wochen zu leben.

Vor Gericht wurden 2 Gutachter befragt. Der Tenor: Hätte der Neurologe 2015 die Untersuchungsbilder und nicht nur den schriftlichen Befund angefordert, hätte der Tumor am oberen Bildrand erkannt werden können. Da es sich bei dem Krebs um eine sehr seltene Krankheitsform handele und sich dieser diffus ausbreite, wäre es aber auch bei einer Operation nicht zu einer Heilung gekommen. Eine OP hätte eine Querschnittslähmung von Mike Fiedler zur Folge gehabt. Zudem habe es damals keine massiven neurologischen Ausfälle gegeben. Der behandelnde Arzt habe sich deshalb mit seinem Patienten auf eine „Verlaufsbeobachtung“ verständigt. Bei einer Verschlimmerung hätte Mike Fiedler demnach wieder vorstellig werden sollen.

Das Urteil wird am 6. März am Landgericht Amberg um 10 Uhr verkündet. Dieses Wochenende erfüllt sich Mike Fiedler den letzten Reisewunsch in seinem Leben: Es geht nach Berlin.

 


Hier die Geschichte von Mike Fiedler im Detail. Der Bericht wurde am 4. Februar 2019 gesendet:

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