
Amberg: Prozess um geplanten Bombenanschlag beginnt
Prozess um geplanten Bombenanschlag beginnt – Angeklagte zeigen sich geständig
Seit heute müssen sich 2 junge Männer im Alter von 30 und 21 Jahren für einen versuchten Bombenanschlag auf die Polizeiinspektion Burglengenfeld im Jahr 2019 vor dem Amberger Landgericht dafür verantworten. Strafbar als versuchtes Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und versuchter gefährlicher Körperverletzung. Das sind nur 2 von weiteren Anklagepunkten, denn die selbst gebastelte Rohrbombe enthielt auch 10 Gramm Quecksilber. Ein Stoff, der hoch giftig ist und zu schweren Schäden am Gehirn und an der Lunge führen kann.
Rache als Tatmotiv
Das war auch das Ziel des Angeklagten Michael S.. Im Januar 2019 empfand er eine Polizeikontrolle dermaßen erniedrigend, dass der drogenabhängige Mann auf Rache sann. Die Ausführung der Tat sollte allerdings ein Bekannter machen. Laut Anklageschrift ist die Bombe nicht explodiert, weil die Zündkerze zu stark verbogen war.
Vor Gericht waren die beiden Angeklagten heute geständig. Michael S. ließ über seine Verteidiger ausrichten, dass er die Tat heute nicht mehr versteht. Er würde das jetzt nicht mehr tun. Sein Komplize Marcel S. will sich an einem der kommenden Hauptverhandlungstage näher dazu äußern. Heute ließ er nur so viel ausrichten, dass er gestehe, die Bombe angenommen zu haben. Da er aber selbst Angst um seine Gesundheit gehabt habe, habe er die Rohrbombe entschärft. Das ihm versprochen Geld und die versprochenen Drogen habe er aber dennoch entgegengenommen.
Anklage erhoben hatte übrigens die Generalstaatsanwaltschaft München, wo die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus angesiedelt ist. (tb)