Wenn jemand in der Familie zum Pflegefall wird, dann steht meist eine Mammutaufgabe bevor. In Bayern werden 8 von 10 Pflegebedürftigen von ihren Angehörigen zuhause versorgt. Häufig mangelt es an Pflegepersonal, oder für die Bedürftigen ist es zuhause einfach schöner. Für die Angehörigen wird die Pflege dadurch häufig zur Vollzeitarbeit. Privatleben, Beruf und oft auch die Psyche leiden.
Abhilfe in zehn Kommunen
In zehn Kommunen im Landkreis Neustadt wird pflegenden Angehörigen deshalb jetzt ganz besonders geholfen: Die Caritas hat zusammen mit den Kommunen der ILE-Region Vierstädtedreieck eine ortsübergreifende Fachstelle für pflegende Angehörige gegründet. Caritas-Fachkräfte Kilian Heinl und Anja Brüderer werden ab sofort informieren, vermitteln, bei Schriftverkehr und Anträgen helfen, und sich auch ganz besonders um die Psyche der Angehörigen kümmern. Anja Brüderer leitet nebenbei eine Selbsthilfegruppe für Angehörige. Die 7 Mitglieder können sich untereinander austauschen und voneinander lernen.
Zweimal monatlich kann die Fachstelle in den Rathäusern aller zehn Kommunen der ILE-Region – Eschenbach, Grafenwöhr, Kirchenthumbach, Neustadt am Kulm, Pressath, Schlammersdorf, Schwarzenbach, Speinshart, Trabitz und Vorbach – besucht werden. Die Sprechstunden sind kostenlos, unbefristet und unverbindlich. Auch telefonisch oder in den Sprechstunden der Nachbarkommunen können sich die Angehörigen beraten lassen. Die Fachkräfte tun alles, um die Hilfsangebote an so viele Menschen wie möglich zu bringen.
Keine Finanzsorgen
Schon die Gründung der Fachstelle ist ein großer Erfolg für die Caritas und die Kommunen der ILE. Den Wunsch nach einem Angebot für Pflegende spüren sie in der Region schon länger. Das schwierigste an der Umsetzung solcher Projekte ist aber wie so häufig das Geld. Dank einer Kofinanzierung ist der Geschäftsführer des Caritas-Kreisverbandes Weiden, Daniel Bronold, aber hochzufrieden. 45% der Kosten werden durch die Kommunen getragen. 30% kommen vom Landesamt für Pflege, 15% vom Landkreis, und 10% aus Eigenmitteln der Caritas. So können die jährlich auf rund 40.000€ geschätzten Kosten problemlos bewältigt werden.
Im Februar und März will die Caritas die Sprechstunden täglich anbieten, mit einer anderen Kommune an jedem Tag und nach 2 Wochen wieder am Anfang. In welchem Rhythmus es nach den ersten zwei Monaten weitergeht, dass wird von der Nachfrage abhängen. Sicher ist, schon bei der ersten Sprechstunde in Grafenwöhr war das Rathaus gut besucht.
Falls Sie aus einer der Kommunen der ILE-Region Vierstädtedreieck kommen und Fragen haben, oder gleich einen Termin vereinbaren wollen, können Sie sich dort ganz einfach telefonisch oder per Email melden.
Tel: 0160 / 98632035
Email: fachstelle@caritas-grafenwoehr.de
(sb)