Juliane Link, Stefanie Stangl, Gerda Moser. Sie alle und noch viele mehr helfen, sexualisierte Gewalt zu bekämpfen und ihre Betroffenen zu unterstützen – und das mithilfe von Kunst. Ihre Gemälde haben sie dem Dornrose e.V. in Weiden gespendet, der mit ihnen jetzt eine Kunstauktion veranstaltet hat. Aus gegebenem Anlass: Denn die Dornrose, eine Fach- und Beratungsstelle bei sexualisierter Gewalt, feiert 30-jähriges Jubiläum.
1993, im Geburtsjahr der Dornrose, war die Oberpfalz noch eine ganz andere. Sensibilität gegenüber sexualisierter Gewalt, und Unterstützung für deren Betroffene, waren schwer zu finden. „So was gäbe es in der Oberpfalz nicht“, mussten sich die Gründungsmitglieder häufig anhören. Und auch mit ihrer eigenen Finanzierung hatte die Dornrose immer wieder zu kämpfen. Viele Jahre musste sie sich ausschließlich auf ehrenamtliche Arbeit stützen.
Damals wie heute
Auch heute gibt es noch ehrenamtliches Engagement bei der Dornrose, und ihre Finanzierung ist zuweilen wackelig. Aber auf den Dienst, den sie für Betroffene sexualisierter Gewalt leisten, kann nicht verzichtet werden. Dabei sind sich alle Mitglieder einig. Hilfe finden können bei ihnen Kinder, Jugendliche, Frauen, aber auch Angehörige und Fachkräfte. Egal, ob sie sexualisierte Gewalt am eigenen Leib erleben mussten, oder sich nur darüber informieren wollen.
Oft wissen Betroffene selbst nicht, dass das, welchem sie ausgesetzt sind, sexualisierte Gewalt ist. Der erste Gedanke richtet sich häufig an die Vergewaltigung, aber das Spektrum ist noch viel breiter. Leiterin Ilkay Gebhardt verrät uns, sexualisierte Gewalt beginnt schon da, wo sich Betroffene unwohl fühlen. Das kann verbal, durch Körperkontakt, oder auch über das Internet geschehen.
Um genau darüber aufzuklären, veranstaltet die Dornrose oft auch Workshops und andere Aktionen. Die Kunstauktion anlässlich des Jubiläums ist allerdings ein Pilotprojekt für die Mitglieder. Und das ist, mit einem vierstelligen Betrag an Einnahmen, ein voller Erfolg. Ob das zu weiteren Kunstauktionen motiviert, wird sich zeigen. Finanzierung will auf alle Fälle gesichert sein, damit die Dornrose noch viele weitere Jahre aktiv bleiben kann. Denn der Kampf gegen sexualisierte Gewalt ist kein leichter, und hat noch einen langen Weg vor sich.
(sb)