Am 1. Juli 1990 wurde die Grenze zwischen Deutschland und der damaligen Tschecho-Slowakei bei Waldsassen geöffnet. Dort wurde der Grenzübergang Waldsassen-Eger geschaffen. Nun wurde das 30-jährige Jubiläum gefeiert – wegen der Pandemie zwei Jahre später als geplant.
Zu dem Anlass gab es im Kunsthaus Waldsassen ein Zeitzeugengespräch. Mit dabei: Horst Eisel, der damals für das Bundesministerium des Inneren gearbeitet hat und mit Wolfgang Schäuble vor Ort war, und Karl-Hans Hofmann, der damals geschäftsführender Beamte in Waldsassen war. Als dritter Mann im Bunde komplettierte der ehemalige zweite Bürgermeister von Cheb, Michal Pospisil, die Runde. Er ist seit Jahren in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit engagiert und brachte seinen tschechischen Blick der Dinge ein.
Sommer: „Noch einiges zu tun“
Horst Eisel bezeichnete die Grenzöffnung als Wende. Es sei der Auftakt gewesen für eine Entwicklung nachbarschaftlicher Zusammenarbeit, die in dem Beitritt Tschechiens zur EU ihren Lauf nahm. Pospisil erinnerte sich vor allem an die Neugier und die Erfahrung einen Blick nach Deutschland werfen zu können und neue Bekanntschaften zu machen. Die Entwicklung des deutsch-tschechischen Verhältnisses sei als gut zu bewerten, könne aber noch besser sein. Ein Vorschlag von ihm: Eine grenzübergreifende Schule. Denn die Sprache wurde bei dem Podiumsgespräch, das von OTV-Redakteur Tim Wehinger moderiert wurde, als eine der Hauptbarrieren ausgemacht. Genauso wie hinderliche Bürokratie.
Waldsassens Bürgermeister und Gastgeber Bernd Sommer erklärte, dieses Jubiläum sei gleichzeitig eine Gelegenheit um voraus in die Zukunft zu schauen. Da sei noch einiges zu tun.
(tw)