Weder die Bundestagswahl noch Corona waren Thema beim Besuch des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek im Klinikum St. Marien in Amberg. Denn es standen andere Themen auf der Agenda, wie etwa die bauliche Entwicklung des Klinikums.
Klaus Holetschek übergibt Förderscheck
Seit 2008 wurden beinahe 100 Millionen Euro in das Klinikum investiert – Fördergelder seien in dieser Zeit rund 44 Millionen Euro geflossen. Und weitere Millionen werden nun fließen – und zwar Fördergelder in Höhe von 36,6 Millionen Euro. Den Scheck hat Klaus Holetschek gestern Nachmittag an das Klinikum überreicht. Investiert wird diese Summe in die Strukturverbesserung und Erweiterung des Zentral-OPs. Diese Maßnahme werde insgesamt rund 45 Millionen Euro kosten, so Manfred Wendl, Vorstand des Klinikums.
Modernisierung Zentral-OP
Im Frühjahr 2022 werde die Strukturverbesserung und Erweiterung des Zentral-OPs jedenfalls beginnen, so Vorstand Manfred Wendl weiter. In seinem Vortrag betonte er nochmals die Notwendigkeit dieses vier- bis fünfjährigen Bauvorhabens. Die Inbetriebnahme des Zentral-OPs liege nämlich bald 30 Jahre zurück. Eine Modernisierung sei also dringend erforderlich. Maßnahmen dieser Art seien selbstverständlich auch für die Stadt – als Träger des Klinikums – ein großer Sprung nach vorn, betonte Oberbürgermeister Michael Cerny.
Integrative Onkologie als Leuchtturmprojekt
Auch das Amberger Modell der Integrativen Onkologie, das 2017 gestartet ist, war beim Besuch des Gesundheitsministers Thema. Es sei ein Leuchtturmprojekt im Kampf gegen Krebs, so der Ärztliche Direktor Dr. Harald Hollnberger. Das Problem: Das Projekt werde hauptsächlich über Drittmittel finanziert. Und die Krankenkassen seien nach wie vor sehr zurückhaltend. Daher bat Dr. Hollnberger während der Vorstellung des Projekts um Hilfe.
Runder Tisch mit Krankenkassen
Wir müssen aus meiner Sicht nochmal die Krankenkassen an einen Tisch holen, um hier auch die Verträge nochmal zu diskutieren und wenn es da eine Möglichkeit gibt, bin ich gerne bereit, auch da mit einzusteigen, weil ich es für ein wichtiges Projekt halte. Da steht der Mensch im Mittelpunkt. Wir verbinden Schulmedizin mit Hightech und Integrativer Medizin und das finde ich eine wichtige Sache. Und bei dem großen Thema der Krebsbekämpfung erst recht.
Klaus Holetschek, Gesundheitsminister Bayern
Deshalb müssten Signale gesetzt werden – auch von der Politik. Denn das sei auch ein Stück weit eine Frage der Glaubwürdigkeit der Politik für die Zukunft.
Im Anschluss ging es für den Gesundheitsminister noch weiter zum Landesamt für Pflege in Amberg. Dort betonte er, dass die Situation für pflegebedürftige Menschen und auch für pflegende Angehörige in Bayern unbedingt weiter verbessert werden muss.
(cg)