Zwölf Tage: So lange dauert der Krieg in der Ukraine bereits. Zwölf Tage, in denen Menschen sterben, kämpfen und fliehen. Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind seit Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine auf der Flucht. Das gab das UN-Flüchtlingshilfswerk bekannt. Nach Einschätzung des Innenministeriums sind bislang 5.000 Ukrainer in Bayern angekommen. Viele Menschen werden durch private Hilfsaktionen nach Deutschland gebracht. Auch Tim Bruns und Michael Geiss aus Amberg sind vergangene Woche aufgebrochen, um ukrainische Flüchtlinge in die Oberpfalz zu bringen.
Am Samstagnachmittag sind sie mit 45 Flüchtlingen in Amberg angekommen. Die ukrainischen Flüchtlinge kommen in Privatunterkünften unter. Auf Tim Bruns Online-Aufruf nach verfügbarem Wohnraum haben sich zahlreiche Menschen aus der Region gemeldet und ihre Hilfe angeboten. Die Hilfsbereitschaft und Betroffenheit ist groß.
Vier Tage lang waren Tim Bruns und Michael Geiss unterwegs. Eineinhalb Tage dauerte es vor Ort, bis die polnische Caritas ihnen Flüchtlinge vermittelte. Es sei schwierig gewesen. Beinahe wäre der Bus leer zurückgekehrt. Denn die Menschen dort haben Angst, sind erschöpft und müde. Berichte über Menschenhandel an der Grenze häufen sich.
Ohne Privatinitiativen, die sich den Menschen dort annehmen, sie versorgen und abholen, wäre die Situation noch schlimmer, sagt Michael Geiss. Der polnische Staat sei bereits jetzt hoffnungslos überfordert. Tim Bruns betont, dass nun schnelles Handeln gefragt ist. Er fordert, dass Strukturen geschaffen werden, um den Menschen jetzt sofort zu helfen und in Sicherheit zu bringen.
In Sicherheit sind die 45 Menschen, die in Amberg angekommen sind. Damit sie auch die Hilfe bekommen, die sie benötigen, müssen sich die Geflüchteten beim Einwohneramt melden. Schätzungsweise 5.000 Flüchtlinge aus der Ukraine sind bereits in Bayern angekommen. Erwartet werden aber noch deutlich mehr.
(lw)