Die Oberpfalz ohne Industrie- und Bergbau – daran sei nicht zu denken. Davon ist Martin Schreiner, der Leiter des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern mit Blick auf die Geschichte überzeugt. Das Museum sei ein Ort, der versucht, uns als Oberpfälzer aus der Historie zu erklären.
Kernstück des Museums ist das Hammerherrenschloss in Theuern. Ein tolles Gebäude, wie Schreiner findet, denn es lasse unmittelbar die Oberpfälzer Historie spüren. Der Grundstein zu diesem spätbarocken Schloss wurde laut Kirchenbuch im Jahre 1780 gelegt. Ein früher errichtetes Jägerhaus wurde dabei in den Neubau integriert. Heute gehört das Schloss dem Landkreis Amberg-Sulzbach und es ist Teil des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern.
Passend dazu finden sich im Gebäude auch verschiedene Abteilungen, die die Bergbau- und Industriegeschichte Ostbayerns abbilden sollen. So wird in der Porzellanabteilung die Porzellangeschichte Ostbayerns erklärt – vom Aufkommen bis hin zur industriellen Prozellanerzeugung. In der Glasabteilung werde der Focus vor allem auf den Bayerischen Wald, aber auch auf die Region gelegt, erklärt Schreiner. Einiges zu Entdecken gibt es auch in der Mineralienabteilung. Dort können die Mineralien Ostbayerns besichtigt werden.
Zum Museumsareal gehören auch drei Außenanlagen, die auf einem Museumsrundweg liegen. Jedes dieser regionaltypischen Industriedenkmäler ist zu Fuß innerhalb weniger Minuten zu erreichen – wie etwa die Schachtanlage. Das Besondere: Die Gebäude sind quasi „bewegte Museen“, denn viele Geräte können noch elektrisch betrieben werden – wie etwa in der Glasschleifanlage. Hier ist auch eine Getreidemühle integriert. Dieses Eisenhammerwerk stammt ursprünglich aus dem Raum Auerbach und steht nun ebenfalls in Theuern.
Derzeit ist die Abteilung für Industrie- und Bergbaugeschichte wegen Baumaßnahmen geschlossen. Dafür gibt es eine Sonderausstellung zum Thema Sand. Aktuell ist das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern regulär dienstags bis samstags von 09-17 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 10-17 Uhr geöffnet. Eine Anmeldung ist nur bei größeren Gruppen nötig. Mehr Informationen zum Museum gibt es unter www.museumtheuern.de.
(nh)