Auf einer Ackerfläche gegenüber des Kauflandes in Amberg soll ein Gewerbegebiet mit gut sechs Hektar Fläche entstehen – ein Autohaus will sich hier ansiedeln. Und weitere rund neun Hektar Gewerbefläche sollen im bestehenden Industriegebiet Amberg Nord bei Immenstetten hinzu kommen. So die Entscheidung gestern im Stadtrat. Flächenverbrauch sagen die einen – notwendig für die Wirtschaft, so die anderen. Die CSU-Fraktion zum Beispiel stimmte für die neuen Gewerbeflächen. Ambergs Unternehmen bräuchten dringend weitere Flächen, erklärte Fraktionssprecher Matthias Schöberl. „Ambergs Flächen sind so gut wie ausverkauft“, erklärte auch Baureferent Markus Kühne.
Grünen: Flächenverbrauch muss reduziert werden
Den Grünen im Stadtrat hingegen stößt so viel Flächenverbrauch sauer auf. Den neuen Flächen bei Immenstetten stimmten sie zähneknirschend zu – doch das zusätzliche Gebiet bei den Franzosenäckern sei ihrer Meinung nach nicht nachvollziehbar. Weniger neue Flächen zu versiegeln sei das Gebot der Stunde, so die Meinung der Grünen-Fraktion.
Stadtrat will Nachhaltigkeitskonzept beschließen
Insgesamt hat die Stadt in letzter Zeit rund 48 Hektar Gewerbeflächen neu ausgewiesen. Im Norden, Osten und Westen der Stadt. Baureferent Markus Kühne schließt jedoch nicht aus, dass in der Zukunft noch weitere hinzu kommen müssen. Dann sollen jedoch auch nachhaltige Standards eingehalten werden. Ein Nachhaltigkeitskonzept mit Vorgaben für die Unternehmen soll beschlossen werden, dass zum Beispiel Dächer begrünt oder Parkplätze übereinander gestapelt werden müssen.
Stromnetz muss ausgebaut werden
Eine weitere dieser Vorgaben ist zum Beispiel: Die Unternehmen müssen immer auch einen gewissen Prozentsatz ihrer Dachflächen mit PV-Anlagen ausstatten. Aber: Da macht aktuell das Stromnetz einen Strich durch die Rechnung, so Oberbürgermeister Michael Cerny. Denn das kann die ganze neue Leistung gar nicht aufnehmen. Dieses Problem sehen auch weitere Stadträte. „Momentan kommt das Netz den Strom, der aktuell in der Pipeline ist, gut zurecht“, erklärte Matthias Schöberl im OTV-Interview. Doch für die Zukunft müssten die Netze unbedingt ertüchtigt werden. Der Netzausbau gemeinsam mit den Stadtwerken sei deswegen eine wichtige Herausforderung für die Zukunft, so Schöberl.
PV-Anlage bei Ammersricht wird erweitert
Und es ist eine dringliche Aufgabe: Denn nicht nur in den Industriegebieten gibt es immer mehr PV-Anlagen. Auch die bestehende Freiflächenanlage bei Ammersricht soll bald um 8 Hektar erweitert werden. Sie kann dann so viel Strom erzeugen, um rund 17 Prozent der Amberger Haushalte zu versorgen – vorausgesetzt, die Amberger Netze gewährleisten das. (az)
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