„50 Jahre Große Kreisstadt Schwandorf“. Dieses Jubiläum wurde jetzt gefeiert. Es war nämlich das Jahr 1972, in dem die bis dato kreisfreie Stadt im Zuge der Gemeindegebietsreform zu einer großen Kreisstadt wurde. Stadtarchivar Josef Fischer erklärte, dass einige kleine Gemeinden damals alleine nicht überlebensfähig waren und sich daher entweder zusammenschließen oder einer größeren Gemeinde anschließen mussten. So wurden insgesamt 11 ehemals selbständige Gemeinden und 5 Gemeindeteile ehemaliger Gemeinden bis 1979 in die Stadt Schwandorf eingegliedert. Oberbürgermeister Andreas Feller lebt selbst in einem der damals neu dazugekommenen Stadtteile und betont, dass die Arbeit der Stadt mit den Gemeindeteilen heute sehr gut funktioniert.
Auch die beiden Ehrenbürger Schwandorfs Hans Schuierer und Michael Kaplitz schilderten die Gemeindegebietsreform aus ihrer Sicht. Die Kommunalpolitiker waren damals selbst an dem Prozess beteiligt. Schuierer war vor der Reform erster Bürgermeister von Klardorf und Landrat im Landkreis Burglengenfeld. Nach 1972 und der Reform wurde er Landrat für den Landkreis Schwandorf. Das SPD-Mitglied sieht vor allem das Vorgehen damals schwierig. Viele der kleinen Gemeinden waren alleine zwar nicht überlebensfähig, aber es gab auch Fälle wie die Gemeinde Klardorf, die laut Schuierer zu 95% gegen die Eingemeindung stimmte und finanziell gut dastand. Trotzdem gehört sie jetzt zu Schwandorf. Ehrenbürger Michael Kaplitz von der CSU war 1972 Stadtrat und hat die Zeit als sehr angespannt und mit hohem Blutdruck erlebt. Für ihn zählt aber das Ergebnis, das er als durchwegs positiv erlebt.
Wer sich für diese positive Entwicklung von Schwandorf interessiert, der kann sich auf das Buch „50 Jahre Große Kreisstadt“ freuen, das nächstes Jahr in den Handel kommen soll. Darin wird man mit Sicherheit mehr erfahren.
(pg)