3.328 Euro monatlich verdient im Schnitt ein erwerbstätiger Mann, 2.833 Euro eine erwerbstätige Frau. Das sind fast 500 Euro weniger. So die Zahlen im Agenturbezirk Weiden, zu dem auch die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt an der Waldnaab gehören. Oder mit anderen Worten: Frauen arbeiten die ersten 66 Tage im Jahr gemessen an ihrem Gehalt umsonst. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Beispiel Teilzeit- statt Vollbeschäftigung, um Kinder zu erziehen.
Ein weiterer Grund für die Lohnlücke: In frauentypischen Berufen ist die Bezahlung generell geringer. Aber auch wenn man solche Faktoren wie Teilzeitbeschäftigung und Berufswahlen herausrechnet, bleibt eine Lohnlücke. Bei gleicher Qualifikation und gleicher Stellung verdienen Männer sieben Prozent mehr Geld.
Lohnlücke schließt sich – aber langsam
Um diese Ungerechtigkeit zu kippen, will die deutsche Bundesregierung im Sommer ein Entgeld-Transparenz-Gesetz absegnen.
In den vergangenen Jahren ist die Lohnlücke schrittweise zurückgegangen. Lag sie 2010 noch bei 26 Prozent, sind es jetzt nur noch 18, in Bayern 21 Prozent. Es ist ein globales Problem: Nur in Burundi werden Frauen besser bezahlt als Männer. Dabei wären in Vollzeit arbeitende Frauen auch für den Arbeitsmarkt gut.
Das Problem der ungleichen Bezahlung kommt oft auch erst im Alter – durch eine geringere Rente. Rund 400 Euro weniger Rente kassierten Frauen im Schnitt 2021 in Weiden und dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab. 400 Euro weniger trotz Leben voller Arbeit, ob beruflich oder eben familiär.
(mz)