Das Oberpfälzer Bauernmuseum in Perschen bei Nabburg feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Jetzt gab es den großen Festakt dazu, mit Musik, Bier, gutem Essen – und damit richtig uriger Wirthausatmosphäre. Für das Museumsteam ist das Jubiläum etwas ganz Besonderes, denn kaum ein vergleichbares Museum ist so alt wie das Bauernmuseum in Perschen. Anfang der 1960er Jahre ging es aus dem ehemaligen Edelmannshof hervor, einem schon damals sehr altertümlichen Bauernhof.
Um diese Geschichte zu bewahren, bildete sich ein Trägerverein, der das Museum bis 1977 leitete. Dann übernahm der Bezirk Oberpfalz die Trägerschaft und weitete das Museum kurz darauf zum heutigen Oberpfälzer Freilandmuseum aus. Das Bauernmuseum ist damit gleichzeitig eine Außenstelle und die Keimzelle des Freilandmuseums. Als ältester Teil des Museumsensembles bietet der Hof einen authentischen Einblick in das bäuerliche Leben vergangener Zeiten.
Bedeutende Wurzeln
Neben zahlreichen Besuchern bei der Jubiläumsfeier fanden sich auch Ehrengäste aus der Politik ein. Albert Füracker (CSU), der bayerische Finanz- und Heimatminister, sowie der Oberpfälzer Bezirkstagspräsident Franz Löffler (CSU) lobten die Bedeutung des Museums groß. Das Museum sei ein wichtiger Ort der Regionalgeschichte, der den Oberpfälzern nicht nur unsere Vergangenheit und kulturellen Wurzeln aufzeige, sondern auch deutlich mache, wie gut wir es heute haben.
Museumsleiter Dr. Hammerl ist besonders der bürgerliche Fokus des Museums wichtig. Anders als viele andere historische Sammlungen, die den Reichtum des Adels und hohe Kunst zeigen, widme sich das Oberpfälzer Bauernmuseum den alltäglichen Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung. Schließlich waren noch vor 100 Jahren rund 80 bis 90 % der Oberpfälzer in der Landwirtschaft tätig. Diese Vergangenheit ist ein essentieller Teil unserer kulturellen Wurzeln. Und bei der Jubiläumsfeier im Bauernmuseum wurde sie wieder ein kleines bisschen lebendig gemacht.
(sb)