Freie-Wähler-Chef und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kam zum ersten Mal seit der Flugblatt-Affäre in die Region. Er war der Festredner beim Gründungsjubiläum zum 40-jährigen Bestehen der Freien Wähler (FW) in Neunburg vorm Wald. FW-Vorsitzender und Landtagskandidat Martin Scharf hatte für die Jubiläumsfeier Penting ausgewählt, weil hier am 30. September 1983 fünf Leute im ehemaligen Gasthof Irlbacher die Gründung der Freien Wähler beschlossen haben. Einen Steinwurf davon entfernt wurden auf den Tag genau 40 Jahre später Mitglieder geehrt und die lange Zeit gefeiert.
Hubert Aiwanger kam Stunden zu spät, doch seine Parteifreunde nahmen ihm das nicht übel. Im Gegenteil, der Parteichef und stellvertretende Ministerpräsident wurde stark umjubelt, die Basis schwärmte regelrecht von „unsrem Hubert“. Er sei es, der Klartext rede und mit Ecken und Kanten die Interessen der Bürger, vor allem im ländlichen Raum, vertrete.
Der Vorwurf, als Schüler ein antisemitisches Flugblatt in seiner Schultasche zu haben, stelle Hubert Aiwanger keineswegs in Frage. „Das ist Jahrzehnte her und was jemand in der Pubertät anstelle, könne nicht nach so langer Zeit gegen ihn verwendet werden“, so der Tenor. Zudem sei der ganze Vorwurf als politische Kampagne inszeniert gewesen. doch der Versuch, den Freien Wählern zu schaden, sei ins Leere gelaufen.
Nach der Affäre sind im Gegenteil die Umfragewerte der Freien Wähler in Bayern vor der Landtagswahl am Sonntag auf ein Rekordhoch gestiegen.
Dass darunter auch Stimmen aus dem rechten Lager sind, das stört Parteichef Hubert Aiwanger nicht. Damit werde zumindest verhindert, dass Wähler aus lauter Frust zur AfD gehen, sagte Aiwanger im OTV-Interview.
(gb)