187 Menschen hatten im vergangenen Jahr das Glück – sie sind zu Lottomillionären geworden. Dabei beträgt die Gewinnchance gerade mal 1 zu 140 Millionen. Wer spielt, verliert fast immer. Und das gilt für alle Glücksspiele, wie unser Gesprächspartner weiß. Er will namentlich nicht genannt werden. 30 Jahre seines Lebens habe er verspielt, sagt er.
Mit 16 Jahren habe er begonnen, regelmäßiger zu spielen. Es dauert nicht lange, da wird er abhängig. Erkannt hat er das früh. Mitte 20 holt er sich das erste Mal Hilfe. Aber: Er wird rückfällig, beginnt wieder zu spielen. Immer wieder. Sein letzter Rückfall dauert 20 Jahre. Selten gewinnt er, oft verliert er. Von welchen Summe wir sprechen, will er nicht sagen. Er weiß es unterm Strich auch gar nicht.
1,4 Millionen Menschen in Deutschland geht es ähnlich – sie sind spielsüchtig. In Bayern sind es mehr als 200.000. Sportwetten, Casinos, Online-Spiele. Vor fünfeinhalb Jahren hat unser Gesprächspartner mit dem Spielen aufgehört. Der Wendepunkt: Als er seiner Frau beichten musste, kein Geld mehr fürs Einkaufen zu haben.
Höhere Suizidgefahr
Nach dem Gespräch sei er erleichtert gewesen. Jahrelang musste er ein Lügengebäude aufbauen. In vielen Fällen ist es anders – da ahnen die Angehörigen von der Sucht.
Die Caritas Weiden hat eine eigene Abteilung zur Glücksspielsucht. Morgen am Aktionstag gegen die Sucht ist die Caritas daher mit einem Infostand am Oberen Markt vertreten. Glücksspielsucht ist gefährlich und geht mit einer vergleichsweise hohen Suizidrate einher.
Auch unser Gesprächspartner engagiert sich heute in Selbsthilfegruppen. Das helfe auch ihm. Denn sein Leben will er nicht nochmal aufs Spiel setzen.
(mz)