Jeder ist von Rassismus betroffen – in irgendeiner Form zumindest. Sei es, weil er privilegiert ist. Weiße Menschen haben bei der Jobsuche, bei der Wohnungssuche, bei vielen alltäglichen Handlungen Vorteile. Andere Menschen dagegen erleben Rassismus täglich am eigenen Leib – und das, so sagt Achim Waseem Seger, fast 24 Stunden am Tag. Es geht schon mit der Frage los, woher man kommt. Schon das sei eine Form von Rassismus.
Es ist wichtig, Menschen für das Thema Rassismus zu sensibilisieren, damit Rassismus verlernt werden könne, so der Referent. Und vor allem ist es bei Menschen wichtig, die viel mit Migranten zu tun haben. Etwa die im Bündnis für Migration und Integration – ein interkommunales Bündnis zwischen der Stadt Amberg und dem Landkreis Amberg-Sulzbach. Bei der Vollversammlung des Bündnisses war Achim Waseem Seger als Referent geladen.
Kinder werden nicht als Rassisten geboren
Landrat Richard Reisinger wies daraufhin, dass ohne Migranten der Berufsverkehr in Amberg oder Amberg-Sulzbach brachliegen würde. Weil beispielsweise einheimische Busfahrer fehlen. Aber Reisinger wies auch auf die Herausforderungen hin, die die große Zahl der nach Deutschland kommenden Asylsuchenden mit sich bringt. Allein die Diskussion um die Zahl der Flüchtlinge ist laut Achim Waseem Seger schon Rassismus.
Klagen sei kein Lösungsansatz. Stattdessen würde es helfen, Flüchtlingen schneller eine Arbeitserlaubnis zu erteilen – im übrigen ist das Recht auf Arbeit ein Menschenrecht, macht Seger deutlich. Um beispielsweise Migranten in die Arbeitswelt zu integrieren, ist das Bündnis da. In Amberg durchaus mit Erfolgen.
Mit seiner Arbeit gegen Rassismus setzt Seger übrigens schon bei Kindern an. Denn keiner wird als Rassist geboren.
(mz)