Sie hat deutschlandweit Schlagzeilen gemacht und für Entsetzen gesorgt: die Prügeltour von vier Asylbewerbern am 29. Dezember 2018 in Amberg. Seit heute müssen sich die drei Afghanen und ein Iraner vor dem Amtsgericht Amberg dafür verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen hauptsächlich gefährliche Körperverletzung vor, aber unter anderem auch Nötigung, Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und Beleidigung.
Am ersten Prozesstag gab es zunächst ein Verständigungsgespräch zwischen dem Jugendschöffengericht, Staaatsanwaltschaft und Verteidigung. Bei einem Geständnis sichert das Gericht den Angeklagten milde Strafen zu. Für die drei Afghanen Bewährungsstrafen. Für den 18-jährigen Iraner, der auch wegen weiterer Gewalttaten in Regensburg angeklagt ist, maximal zweieinhalb Jahre Gefängnis.
Laut ihren Geständnissen haben die damals zwischen 17 und 19 Jahre alten Männer auf dem Bahnhofsvorplatz und in der Amberger Altstadt wahllos 21 Bürger attackiert und 15 von ihnen zum Teil schwer verletzt.
Bei ihrer Festnahme zweieinhalb Stunden nach dem Beginn der Prügeltour sollen drei der Asylbewerber Polizisten beleidigt oder zu schlagen versucht haben.
Das Jugendschöffengericht Amberg hat 26 Prozesstage angesetzt, duch den Deal dürften es aber weit weniger werden.
(gb)