Di, 05.01.2021 , 09:53 Uhr

Amberg/Auerbach: Lebensretter trifft auf Geretteten

Plötzlich Lebensretter: OTV-Mitarbeiter Michael Schröter hat im Januar einem Menschen das Leben gerettet. Jetzt traf er den Mann wieder.

Für OTV-Mitarbeiter Michael Schröter stand im Dezember ein besonderer Termin an. Er traf in Auerbach den 73-jährigen Lorenz Hinteregger. Es ist das erste Treffen von Schröter und Hinteregger seit dem 20. Januar 2020. Monate haben sich die beiden nicht gesehen und doch wäre der eine ohne den anderen nicht mehr am Leben. Denn unser OTV-Kollege Michael Schröter hat Lorenz Hinteregger an einem kalten Januartag das Leben gerettet.

Lorenz Hinteregger erinnert sich noch, dass er eigentlich nur schnell im Landratsamt Amberg-Sulzbach auf die Toilette gehen wollte. Er hatte zuvor einen Freund zu einem Facharzt nach Amberg gefahren. Doch als er dann in den Toiletten des Gebäudes ist, wurde ihm plötzlich schlecht.

Michael Schröter hat einen Termin für OTV am Landratsamt, als er Hinteregger trifft. Er fragt ihn, ob er Hilfe brauche. Zunächst verneint er das. Der Senior möchte wieder zum Ausgang gehen und ruft noch seinen Freund an, um ihm zu sagen, dass er sich nicht wohl fühle. In der Tür bleibt er stehen, Schröter begegnet ihm wieder. Dieses Mal sagt Hinteregger „Ich brauche Hilfe“. Dann kippt er einfach um. Michael Schröter fängt den Mann auf, als er fällt und merkt schnell, dass er nicht mehr atmet. Sofort beginnt er mit der Wiederbelebung. Mehrere Minuten reanimiert er ihn – so lange, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Hinteregger kommt sofort ins Klinikum St. Marien in Amberg, bleibt dort zwei Wochen und muss dann in die Klinik Nürnberg Süd verlegt werden. Es folgen mehrere Operationen, ein Bypass wird gesetzt, er braucht neue Herzklappen.

Im Krankenhaus infiziert er sich mit Corona. Aber auch das übersteht er. Nach einer wochenlangen Reha in Auerbach schließlich darf er wieder heim. Die Frage, wie es ihm heute geht, beantwortet er mit „Ich bin zufrieden, so wie es jetzt ist.“ Er ist manchmal noch etwas kurzatmig und hat auch Probleme mit dem Rücken. Außerdem – sagt er – hat er manchmal Probleme mit dem Gedächtnis. Aber all das sei zu verkraften. Es überwiege die Dankbarkeit – vor allem auch seinem Lebensretter gegenüber. Hinteregger hatte ein wenig nachgeforscht, wer ihm da geholfen haben könnte. Und auch Schröter informierte sich. Der Mann sei ihm einfach nicht aus dem Kopf gegangen, erzählt er.

Umso schöner sei es, dass man jetzt zusammensitzen konnte. Und die Dankbarkeit sei nicht nötig, sagt Schröter. Für ihn sei es selbstverständlich zu helfen - und er würde es jederzeit wieder tun.

(eg)

Amberg-Sulzbach Auerbach Dankeschön Erste Hilfe Gesundheit Herzprobleme Klinik Landratsamt Lebensretter Lorenz Hinteregger Michael Schröter Notfall Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Reanimation Reha

Das könnte Dich auch interessieren

16.09.2024 Ärztestreik betrifft auch Kliniken in der Oberpfalz Die Notfallversorgung ist gewährleistet. das ist die gute Nachricht aus dem Amberger Klinikum St. Marien. Trotzdem ist am heutigen Montag nicht alles rosig. Viele Termine und nicht lebensnotwendige Operationen mussten verschoben werden. Für die Patienten stellt das häufig eine große Belastung dar. Für das Klinikum ist es ein herber Profitverlust. Für die Ärzte des Marburger 18.11.2024 Strukturwandel bei der Lebenshilfe Amberg-Sulzbach Die Mitgliederversammlung des gemeinnützigen Vereins Lebenshilfe Amberg-Sulzbach hat große strukturelle Neuerungen beschlossen: Eine Satzungsneufassung, die den ehrenamtlichen durch einen hauptamtlichen Vorstandsvorsitzenden ersetzen wird. Dessen Tätigkeit wird künftig vom neu geschaffenen Aufsichtsrat überwacht. Martin Schafbauer wurde zu dessen 1. Vorsitzenden, Alexander Seitz zum 2. Vorsitzenden gewählt. Der Verein wurde im Jahr 1969 gegründet. Heute arbeiten für 16.10.2024 Große Feuerwehr-Marschübung quer durch Amberg-Sulzbach Große Marschübung der Feuerwehren im Landkreis Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg. 27 Feuerwehrfahrzeuge und 80 Einsatzkräfte absolvierten eine 150 km lange Übungsfahrt zur Verbesserung des Katastrophenschutzes. Die Einsatzkräfte befuhren unter anderem Bundesstraßen oder schmale Landstraßen quer durch den Landkreis und übten dabei das Fahren im geschlossenen Verband. Vorher hatte Landrat Richard Reisinger die Einsatzkräfte entsandt. 14.10.2024 Nach Notaufnahme-Schließung in Tirschenreuth: Landratsamt zieht Bilanz Im März 2024 war in der Notaufnahme des Krankenhauses Tirschenreuth endgültig Schluss. Von einer Notaufnahme wurde sie in eine Notfallambulanz umgewandelt. Damit konnte sie ab sofort nur noch Patienten mit leichten Verletzungen und Beschwerden aufnehmen. Schwerere Fälle werden in benachbarte Kliniken, hauptsächlich nach Weiden und Marktredwitz, transportiert. Diese Veränderung sorgt bis heute für große Besorgnis