Plötzlich Lebensretter: OTV-Mitarbeiter Michael Schröter hat im Januar einem Menschen das Leben gerettet. Jetzt traf er den Mann wieder.
Für OTV-Mitarbeiter Michael Schröter stand im Dezember ein besonderer Termin an. Er traf in Auerbach den 73-jährigen Lorenz Hinteregger. Es ist das erste Treffen von Schröter und Hinteregger seit dem 20. Januar 2020. Monate haben sich die beiden nicht gesehen und doch wäre der eine ohne den anderen nicht mehr am Leben. Denn unser OTV-Kollege Michael Schröter hat Lorenz Hinteregger an einem kalten Januartag das Leben gerettet.
Lorenz Hinteregger erinnert sich noch, dass er eigentlich nur schnell im Landratsamt Amberg-Sulzbach auf die Toilette gehen wollte. Er hatte zuvor einen Freund zu einem Facharzt nach Amberg gefahren. Doch als er dann in den Toiletten des Gebäudes ist, wurde ihm plötzlich schlecht.
Michael Schröter hat einen Termin für OTV am Landratsamt, als er Hinteregger trifft. Er fragt ihn, ob er Hilfe brauche. Zunächst verneint er das. Der Senior möchte wieder zum Ausgang gehen und ruft noch seinen Freund an, um ihm zu sagen, dass er sich nicht wohl fühle. In der Tür bleibt er stehen, Schröter begegnet ihm wieder. Dieses Mal sagt Hinteregger „Ich brauche Hilfe“. Dann kippt er einfach um. Michael Schröter fängt den Mann auf, als er fällt und merkt schnell, dass er nicht mehr atmet. Sofort beginnt er mit der Wiederbelebung. Mehrere Minuten reanimiert er ihn – so lange, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Hinteregger kommt sofort ins Klinikum St. Marien in Amberg, bleibt dort zwei Wochen und muss dann in die Klinik Nürnberg Süd verlegt werden. Es folgen mehrere Operationen, ein Bypass wird gesetzt, er braucht neue Herzklappen.
Im Krankenhaus infiziert er sich mit Corona. Aber auch das übersteht er. Nach einer wochenlangen Reha in Auerbach schließlich darf er wieder heim. Die Frage, wie es ihm heute geht, beantwortet er mit „Ich bin zufrieden, so wie es jetzt ist.“ Er ist manchmal noch etwas kurzatmig und hat auch Probleme mit dem Rücken. Außerdem – sagt er – hat er manchmal Probleme mit dem Gedächtnis. Aber all das sei zu verkraften. Es überwiege die Dankbarkeit – vor allem auch seinem Lebensretter gegenüber. Hinteregger hatte ein wenig nachgeforscht, wer ihm da geholfen haben könnte. Und auch Schröter informierte sich. Der Mann sei ihm einfach nicht aus dem Kopf gegangen, erzählt er.
Umso schöner sei es, dass man jetzt zusammensitzen konnte. Und die Dankbarkeit sei nicht nötig, sagt Schröter. Für ihn sei es selbstverständlich zu helfen - und er würde es jederzeit wieder tun.
(eg)