Seit mehreren Wochen müssen die Mitarbeiter der Jura-Werkstätten Amberg-Sulzbach zuhause bleiben. Für manche Menschen mit Behinderung sei dies eine schwierige Situation, bestätigt Sozialdienstleiterin Verena Heilmann. Ein strukturierter Tagesablauf sei durch den momentanen Wegfall der Arbeit nicht mehr gewährleistet. Und dieser sei zumindest bei Menschen mit psychischen Erkrankungen sehr wichtig.
Die Arbeit der Menschen mit Behinderung übernehmen zurzeit die rund 160 Angestellten der Jura-Werkstätten. Die Produktion müsse aufrecht erhalten werden, heißt es. Sollten nämlich die Großaufträge von Siemens und Grammer wegfallen, weil sie in den Jura-Werkstätten wegen Personalmangel nicht abgearbeitet werden können, dann wäre dies fatal. Dann würde die Arbeit nach der Coronakrise fehlen. 70 Prozent des Erlöses aus den Aufträgen gehen als Lohn an die Menschen mit Behinderung.
Sollte die Arbeit in den Jura-Werkstätten wieder unter der Voraussetzung, dass sie Schutzmasken tragen, erlaubt sein, dann wolle man gewappnet sein, so Verena Heilmann. Derzeit nähen Angestellte zahlreiche Schutzmasken, weil ansonsten in den Werkstätten keine vorhanden sind. Die Hoffnung auch unter den Menschen mit Behinderung ist jedenfalls groß, dass sie ihre Arbeit bald wieder antreten können. Doch wann dies der Fall ist, kann im Moment noch niemand sagen.
(tb)