Eine Stimme für Vergessene: Der Oberpfälzer Bastian Schertel leistet humanitäre Hilfe in den Flüchtlingslagern in Griechenland. Nun produziert er einen Dokumentarfilm über die unmenschlichen Bedingungen dort.
Neugeborene, die von Ratten gebissen werden, Zelte, die vom Regen weggeschwemmt werden und Menschen, die keine Kleidung mehr besitzen: Immer wieder werden solche oder andere unmenschlichen Bedingungen über die Flüchtlingslager in Griechenland bekannt. Der Oberpfälzer Bastian Schertel ist Filmemacher. Er wollte die Umstände dort bildlich festhalten. Ein Dokumentarfilm soll den Vergessenen ein Gesicht und eine Stimme geben.
Doch Schertel merkte schnell: es fehlt an allem. Es gebe weder genügend Kleidung, noch feste Behausungen, noch ausreichend Lebensmittel. Auch die medizinische Versorgung sei in keinster Weise ausreichend. Deshalb fing er an, Spenden zu sammeln, Rechtsbeistände zu organisieren, für Kinder Klamotten zu kaufen. Die Zustände in den Flüchtlingslagern widersprächen einer jeder Menschenrechtskonvention, meint Schertel. Und Europa mache sich daran mitschuldig. Die Probleme werden ignoriert, stattdessen stelle man Griechenland Geld zur Verfügung, dass nie bei den Geflüchteten ankäme.
Deshalb will er mit seinem Film Aufmerksamkeit erregen. Viele in den Camps hätten alles verloren oder aufgegeben. Viele werden verfolgt, müssen um ihr Leben fürchten oder wünschen sich schlicht und einfach, dass ihre Kinder in Sicherheit aufwachsen können. Stattdessen werden sie nun in Griechenland aber einfach alleine gelassen. Es gibt für die Geflüchteten keine Termine für Anhörungen. Sie müssen dort in viel zu engen und undichten Zelten ausharren und wissen nicht, wann ihr Elend dort ein Ende haben könnte.
(eg)