Christian Graf ist Schüler am Gregor-Mendel-Gymnasum und steht nun im Finale des Landeswettbewerbs „Jugend debattiert“.
„Meinen besonderen Glückwunsch spreche ich den Schülerinnen und Schülern aus, die im diesjährigen Landesfinale mit klarer Argumentation und rhetorischem Geschick überzeugten. Sie können wirklich stolz auf ihre Leistung sein!“, betonte Kultusminister Michael Piazolo anlässlich des diesjährigen Landesfinales von „Jugend debattiert“, das coronabedingt zum ersten Mal in virtueller Form ausgetragen wurde. Piazolo hob zudem die Bedeutung des Wettbewerbs hervor: „Der Schülerwettbewerb fördert die sprachliche und politische Bildung der bayerischen Schülerinnen und Schüler und unterstützt sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Die jungen Menschen setzen sich mit unterschiedlichsten aktuellen Themen auseinander, treten für ihre Meinung ein und zeigen ihre rhetorischen Fähigkeiten. Damit stellen sie viele Fertigkeiten unter Beweis, die ihnen auf ihrem weiteren persönlichen Weg sehr hilfreich sind“, so der Minister.
Piazolo dankte allen teilnehmenden Schülern für ihr Engagement und würdigte dabei auch den Einsatz der Lehrer, die die Jugendlichen bei der Vorbereitung auf den Wettbewerb begleitet und unterstützt haben. Für das Bundesfinale von „Jugend debattiert“ im Juni wünschte der Kultusminister den erst- und zweitplatzierten Preisträgern viel Erfolg.
Nicht erst seit der Corona-Pandemie prallen die Meinungen hart aufeinander, auf der Straße und vor allem auch im Internet. Umso wichtiger ist es, fair und sachlich zu diskutieren, die unterschiedlichen Standpunkte auszutauschen und um eine Lösung zu ringen – kurzum: echte Debatten zu führen. Aber diese Fähigkeit fällt einem nicht in den Schoß, sondern man muss sie trainieren. Daher freut es mich als Landtagspräsidentin und Schirmherrin umso mehr, dass so viele Jugendliche – trotz Corona – am Wettbewerb „Jugend debattiert“ teilgenommen haben. Leider konnten wir das Finale aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht wie sonst im Bayerischen Landtag austragen, sondern online. Den Siegerinnen und Siegern gratuliere ich umso herzlicher: Ihre Redegewandtheit ist beeindruckend! Das stimmt mich optimistisch für die Zukunft, denn: Unsere Demokratie lebt von Austausch und Debatten.
Ilse Aigner, Schirmherrin des Wettbewerbs und Präsidentin des Bayerischen Landtags
Schüler überzeugten durch rhetorisches Geschick
In der Altersgruppe 8. bis 9./10. Jahrgangsstufe trat Amelie Gotterbarm vom Werner-von-Heisenberg-Gymnasium in Garching zur Frage „Soll eine Corona-Schutzimpfung für alle verpflichtend sein, sobald eine allgemeine Impfung möglich ist?“ überzeugend auf und konnte die Debatte für sich entscheiden.
Julia Finster vom Johann-Michael-Sailer-Gymnasium in Dillingen argumentierte in der Altersgruppe 10./11. bis 13. Jahrgangsstufe bei der Frage „Soll die Reichskriegsflagge verboten werden“ eindrucksvoll und wurde ebenfalls Landessiegerin.
Die beiden Erstplatzierten des Landesfinales vertreten gemeinsam mit den Zweitplatzierten jeder Altersstufe den Freistaat Bayern bei den Bundesfinaltagen von „Jugend debattiert“ im Juni 2021. Als Auszeichnung für ihre Leistung und zur Vorbereitung auf das Bundesfinale erhalten die Gewinner ein fünftägiges professionelles Rhetorik-Training. An dem Seminar nehmen auch die Sieger der anderen Bundesländer teil.
Die Finalisten im Landeswettbewerb „Jugend debattiert“ in Bayern 2021:
Debatte Altersgruppe 1 (Klassen 8 bis 9/10):
1. Platz: Amelie Gotterbarm, Werner-von-Heisenberg-Gymnasium Garching
2. Platz: Susanne Wittmann, Gymnasium Seligenthal Landshut
3. Platz: Emily Binding, Pestalozzi-Gymnasium München
4. Platz: Katinka Heidelbach, Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium Schwabach
Debatte Altersgruppe 2 (Jahrgangsstufen 10/11 bis 13):
1. Platz: Julia Finster, Johann-Michael-Sailer-Gymnasium Dillingen
2. Platz: Adriano Franco, Staatl. Berufliche Oberschule Friedberg
3. Platz: Sofia Ostrovskyj, Albert-Einstein-Gymnasium München
4. Platz: Christian Graf, Gregor-Mendel-Gymnasium Amberg
Struktur des Wettbewerbs
Der Wettbewerb „Jugend debattiert“ findet auf Schul-, Regional-, Landes- und Bundesebene statt. Die Vorbereitung der Jugendlichen auf den Wettbewerb erfolgt an den Schulen im Unterricht oder in Arbeitsgemeinschaften.
Bei den Debatten treten jeweils zwei Pro- und Contra-Redner gegeneinander an. Jede Debatte dauert insgesamt 24 Minuten. In der Eröffnungsrunde hat jeder der vier Teilnehmer zwei Minuten Zeit, um seinen Standpunkt deutlich zu machen. Einer freien Aussprache von insgesamt zwölf Minuten Dauer schließen sich vier Schlussworte von je einer Minute an. Die Jury achtet bei ihrer Bewertung auf die Sachkenntnis, das Ausdrucksvermögen, die Gesprächsfähigkeit und die Überzeugungskraft der Redner.
Trotz der pandemiebedingten Sondersituation haben im laufenden Schuljahr in ganz Bayern rund 40 Schulen (Realschulen, Gymnasien und FOS/BOS) an dem Projekt teilgenommen. Dies entspricht bayernweit etwa 8.000 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern.
„Jugend debattiert“ ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft. Partner sind die Hertie-Stiftung, die Stiftung Mercator sowie die Kultusministerkonferenz, die Kultusministerien und die Parlamente der Länder. Zudem wird „Jugend debattiert“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Der Landeswettbewerb in Bayern wird durch Mittel des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus finanziert und maßgeblich durch den Bayerischen Landtag unterstützt.
(vl)