Petition hin oder her – Der Bauausschuss Amberg erachtet den Klimaschutz wichtiger als die Wünsche der Postweiher-Anwohner. Einstimmig wurden gleich drei Photovoltaik-Projekte vorangebracht.
Drei Freiflächenanlagen zur Nutzung von Solarenergie sind vom Bauausschuss in Amberg vorangebracht worden. Einstimmig wurden die Beschlussvorschläge zu den Anträgen von Privatinvestoren und den Stadtwerken Amberg genehmigt. Darunter die umstrittene Anlage am Postweiher in dem Stadtteil Speckmannshof. Die Anwohner haben kürzlich eine Petition mit mehr als 1.000 Unterschriften bei Oberbürgermeister Michael Cerny eingereicht. Sie befürchten Nachteile für ihre Wohnlage.
Die Petition sei in die Meinungsbildung mit eingeflossen, versicherten etwa die CSU und die SPD. Dennoch würden die Ziele zum Klimaschutz aus augenblicklicher Sicht überwiegen. Deshalb stimmte das Gremium einstimmig für den nächsten Schritt, die Auslegung der Planungsunterlagen zur Beteiligung der Behörden und weiteren Träger öffentlicher Belange.
Ebenso einstimmig wurde die Erweiterung der Solaranlage an der Umgehungsstraße in Ammersricht beschlossen. Direkt daneben sollen zwei weitere Flächen mit zusammen knapp acht Hektar entstehen.
Uneingeschränktes Ja auch zu den Plänen in der Köferinger Straße unerhalb des Landesamtes für Pflege, wo eine Vier-Megawatt-Peak-Anlage entstehen soll.
Es gab noch einen vierten Antrag eines Privatinvestors auf einen vorhabenenbezogenen Bebauungsplan. Die Greenovative GmbH wollte in Atzlricht eine 46.000 Quadratmeter große Freiflächensolaranlage bauen – nur 250 Meter östlich der Kirche Maria Schnee. Sie ist als Baudenkmal eingestuft, weshalb sich sowohl das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege als auch die untere Denkmalschutzbehörde gegen die Pläne ausgesprochen hat.
Die Stadträte waren sich schnell einig: Einstimmig lehnten sie das Vorhaben ab. Die Errichtung einer Photovoltaikanlage an dieser Stelle würde die historische Fernwirkung der Kirche und des Landschaftsbildes erheblich beeinträchtigen.
(gb)