Zum Bauhaus-Jubiläum ist ein regelrechter Hype um die vor 100 Jahren gegründete Bauhaus-Schule entstanden. In Weimar, wo einst das berühmte Staatliche Bauhaus von Walter Gropius geründet wurde, wurde erst jüngst ein neues Museum eröffnet. Und auch in Amberg ist die derzeit laufende Bauhaus-Ausstellung im Stadtmuseum wegen großer Nachfrage verlängert worden.
Denn auch Amberg rückte im Jubiläumsjahr in den Blickpunkt des Interesses. Denn hier ein besonderer Industrie-Bau des Bauhaus-Visionärs Gropius: Die Amberger Glaskathedrale, einst gebaut von Bauhaus-Begründer Walter Gropius selbst. Es ist ein fast vergessenes Juwel, das nun wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden soll – aber auch darüber hinaus. Oberbürgermeister Michael Cerny könnte sich vorstellen, dass die Glaskathedrale zu einem Weltkulturerbe werden könnte. Hierbei bat er Bayerns Minister für Wissenschaft und Kultus Bernd Sibler um Unterstützung.
Als Gropius das Gebäude einst schuf, legte er Wert darauf, gute Arbeitsbedingungen für die Glasproduktion zu schaffen. Einst produzierte in dem Industriebau die Firma Rosenthal – doch auch heute entsteht dort Glas: Die Kristall-Glasfabrik Amberg produziert dort Gläser.
Damit bleibt weiter Leben in diesem architektonischen Industriedenkmal. Zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum tritt nun die Glaskathedrale selbst weiter aus ihrem Schattendasein heraus. Mit einer Zweigstelle des Amberger Stadtmuseums direkt vor Ort, soll die große Bedeutung des Gebäudes auch der Bevölkerung bewusst gemacht werden. Der Titel der Sonderausstellung lautet „Erlebnis Glaskathedrale Amberg“. Diese ist nun mit Bernd Sibler, Bayerns Minister für Wissenschaft und Kunst, offiziell eröffnet worden.
Ab Juni wird es auch Führungen durch die Glaskathedrale geben – allerdings nur unter Voranmeldung. Dann können die Besucher den fast schon vergessenen Juwel einmal von innen sehen. Da der laufende Produktionsbetrieb nicht gefährdet werden soll, öffnet auch die Sonderausstellung nur zu den Führungszeiten für die Führungsteilnehmer.
Wer an solch einer Führung teilnehmen möchte, der muss sich beim Amberger Stadtmuseum dafür anmelden. Und wer die Anmeldung verpasst, der kann das Gebäude zumindest von außen – mithilfe neuer Informationstafeln – bewundern. (nh)