Mi, 03.02.2021 , 10:06 Uhr

Amberg/Fensterbach: Corona schlägt in Teilen des Handwerks zu

Fehlende Kunden – fehlende Aufträge. Die Pandemie schlägt in Teilen des Handwerks voll zu. Wir haben zwei unterschiedlich betroffene Betriebe besucht.

Der Geschäftsklima-Index für das ostbayerische Handwerk rutscht seit über zehn Jahren erstmals wieder in einen negativen Bereich. Bedingt durch die weiteren Entwicklungen im Zuge der Corona-Maßnahmen […] haben sich im abgelaufenen 4. Quartal die Geschäftslage und auch die Zukunftserwartungen vieler Betriebe erneut verschlechtert. Rund ein Fünftel der Betriebe ist nicht einmal zur Hälfte ausgelastet. 40 Prozent der Betrieben mussten zuletzt Auftragseinbußen hinnehmen.

Ein Auszug aus dem Konjunkturbericht der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz.

Die Auswirkungen durch die Krise bekommen Handwerksbetriebe im privaten Bereich – wie Friseure, Kosmetiker, Fotografen – aber unter anderem auch das KFZ-Gewerbe zu spüren. So auch die Max zu Eltz GmbH aus Fensterbach und Schwandorf.

Am Anfang der Pandemie seien die Auftragsbücher noch voll gewesen, erzählt der Geschäftsführer Max zu Eltz. Ende des Jahres 2020 seien die Aufträge und Umsätze jedoch rapide zurückgegangen. Der Grund: Durch Home-Office, Kurzarbeit und Ausgangssperre wird deutlich weniger gefahren. Dadurch passieren wiederum weniger Unfälle. Und wenn weniger Unfälle passieren, bekommen Autowerkstätten weniger Aufträge. Jetzt im neuen Jahr sei die Auftragslage – verglichen mit dem 4. Quartal 2020 – sogar noch schlechter, bedauert Max zu Eltz. Und er ist sich sicher: Das wird auch erstmal so weitergehen.

Anders sieht die wirtschaftliche Lage im Baubereich aus. Dieser habe laut Jürgen Kilger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, einen positiven Einfluss auf die konjunkturelle Gesamtsituation. Und zeige sich weitgehend stabil. Natürlich gebe es auch in diesem Bereich Betriebe, die Auswirkungen durch die Krise zu spüren bekommen. Das liege zum Teil auch daran, dass viele Kunden Aufträge stornieren müssen.

Der Geschäftsführer des Schreinereibetriebs Eichenseer in Amberg jedenfalls spüre keine negativen Auswirkungen durch die Pandemie. Auch im 4. Quartal des vergangenen Jahren seien die Auftragsbücher voll gewesen. Arbeit gebe es dementsprechend genug. Einige der neuen Aufträge, die im Schreinereibetrieb generiert werden, hängen sogar eng mit der Pandemie zusammen. So fertigt der Betrieb beispielsweise Corona-Schutzwände oder Schreibtische fürs Home-Office an.

Eines ist sicher: Die Corona-Pandemie hinterlässt Spuren. In manchen Teilen des Handwerks mehr – in anderen dagegen deutlich weniger.

(cg)

Aufträge Auftragslage Baubetrieb Betriebe Corona-Pandemie Einnahmen Geschäftsführer Handwerksbetriebe Handwerkskammer Jürgen Kilger Kraftfahrzeuggewerbe Krise Kunden Kurzarbeit Lockdown Niederbayern-Oberpfalz Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Schreinerei Spuren Umsatzeinbußen

Das könnte Dich auch interessieren

16.07.2024 Verabschiedung Caritas Geschäftsführer Führungswechsel bei der Caritas. In einem Gottesdienst wurde Diakon Richard Sellmeyer, bisheriger Geschäftsführer der Caritas-Sozialstation Amberg, in der Pfarrkirche Heilige Familie verabschiedet. Die Nachfolge tritt sein Sohn Johannes Sellmeyer an. Nach der Andacht, gestaltet von Pfarrer Michael Jakob, lud der Kreis-Caritasverband zu einem Empfang ein. Richard Sellmeyer übte das Amt 19 Jahre aus. (mk / 14.06.2024 Reicht das Geld in Amberg für die Zukunft? Die Finanzen des Klinikums St. Marien in Amberg sind holprig. Das sollte keine große Überraschung sein – in vielen Krankenhäusern außerhalb von Großstädten sorgt man sich aktuell um das Geld. In Amberg will sich die Stadt aber um alles kümmern. Um die Defizite des Klinikums St. Marien auszugleichen, plant die Stadt, im kommenden Jahr ein 22.11.2024 Amberg plant Aktionen für internationalen Tag des Ehrenamts Amberg plant für den Tag des Ehrenamts. Jedes Jahr am 05. Dezember wird an diesem Gedenk- und Aktionstag das ehrenamtliche Engagement von Menschen weltweit gefeiert. Auch in Amberg stehen dafür einige Aktionen auf dem Programm. Besitzer der Bayerischen Ehrenamtskarte bekommen am 05. Dezember kostenlosen Eintritt zum Freizeitbereich im Kurfürstenbad. Auch im Cineplex-Kino gibt’s freien Eintritt 22.11.2024 Amberger Unternehmen KORODUR gewinnt den Exportpreis Bayern Robust, hochbelastbar und langlebig – diese Eigenschaften zeichnen die Industrieböden des Amberger Unternehmens KORODUR International aus. Die Böden sind weltweit im Einsatz. Mehr als 750 Millionen Quadratmeter Industrieböden hat KORODUR bereits in über 40 Ländern verlegt. Unter anderem für diese internationalen Geschäftsbeziehungen wurde das Amberger Familienunternehmen mit dem Exportpreis Bayern in der Kategorie Industrie ausgezeichnet.