„Klimawandel ist aussichtsloser als Mathe-Abi!“, „There is no plan(et) B!“ und „Opa, was ist ein Schneemann?“ – So sahen die Schilder auf der Klima-Demonstration vieler Jugendlicher in Amberg aus. Rund 200 Schüler demonstrierten trotz Schulausfall wegen Glatteis auf dem Multifunktionsplatz. Parolen wie „Hopp, hopp, Kohlestop!“ halfen dabei.
Angefangen hat es mit der jungen Schwedin Greta Thunberg. Sie demonstriert jeden Freitag anstatt in die Schule zu gehen – daher auch der Name „fridays for future“. Diese junge Aktivistin ist ein Vorbild für viele Menschen weltweit, wie auch hier in Amberg. Kira Fenselan, Schülerin des Erasmus-Gymnasiums, hat den Anstoß dazu gegeben. Sie hatte davon gehört, hat in der Klasse nachgefragt und so habe sich das alles entwickelt.
„Ich glaube, dass mehr Leute da gewesen wären.“, so Lena Ibler, eine Mitorganisatorin der Demo. Denn viele waren aufgrund der Wetterumstände gar nicht in der Lage, nach Amberg zu kommen: das Wetter hat nicht mitgespielt und Glätte auf den Straßen sorgte im Landkreis Amberg-Sulzbach zudem noch – zur Freude vieler anderer Jugendlicher – für Schulausfälle.
Doch auch ohne Schulausfall wären die Schüler gekommen. Die Amberger Schulleiter hatten sich auf eine Ausnahmeregelung geeinigt: Schüler, die gegen Wetterextreme und Klimawandel demonstrieren wollen, sollten sich vorher für zwei Schulstunden befreien lassen. Die Schulen fördern natürlich das allgemeine Interesse daran, so der Schulleiter des Erasmus-Gymnasiums Amberg Karl Bösl, doch diese Ausnahme sei einmalig. Auch der Bayerische Kultusminister Michael Piazolo sieht das so: „Es freut mich, wenn Schüler politisch aktiv sind, auf der anderen Seite gibt es in Bayern eine Schulpflicht, deshalb fände ich es besser, wenn sie außerhalb der Unterrichtszeit demonstrieren würden.“
Zukünftige Freitags-Demonstrationen sind noch nicht geplant, aber aufgrund des enormen Interesses nicht unwahrscheinlich.
(fr)