Das Klinikum St. Marien Amberg verfolgt das Pandemiegeschehen intensiv und ist sehr gut auf die zweite Welle vorbereitet. „Aktuell behandeln wir auf räumlich isolierten Normal- und Intensivstationen sieben Patienten mit einer bestätigten Covid-19-Infektion. Einer davon befindet sich in intensivmedizinischer Behandlung. Im Falle eines weiteren Anstiegs der Patienten mit Covid-Erkrankungen wie es im Frühjahr der Fall war, sind wir sehr gut vorbereitet“, stellt Klinikumsvorstand Manfred Wendl klar.
Viele Anfragen erreichen das Klinikum, ob eine intensivmedizinische Behandlung automatisch mit einer Beatmung einhergeht. „Künstliches Koma oder künstliche Beatmung sind hier zunächst nicht gemeint. Elementarer Bestandteil einer intensivmedizinischen Behandlung ist das Monitoring. Es werden dabei lebenswichtige Körperfunktionen wie Herzschlag, Blutdruck, Atmung, Sauerstoffgehalt im Blut kontinuierlich überwacht“, erklärt PD Dr. Andreas Redel, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin. „Die intensivierte pflegerische, ärztliche, physiotherapeutische und auch die medikamentöse Behandlung, erlaubt es uns kontinuierlich Medikamente geben zu können, die lebenswichtige Körperfunktionen unterstützen.“
Grundsätzlich wird zwischen einer niedrigen (low care) und einer hohen Versorgungsstufe (high care) unterschieden. „Wir versuchen die Notwendigkeit zur künstlichen Beatmung immer abzuwenden. Wenn aber die Erkrankung so schwer verläuft, dass eine überbrückende künstliche Beatmung notwendig ist, haben wir auf unserer Intensivstation die besten dafür notwendigen personellen und apparativen Voraussetzungen und das rund um die Uhr“, so PD Dr. Christoph M. Birner, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, weiter. „Die Beatmung ist oft das entscheidende Instrument, um Patienten mit erschwerter Atemarbeit oder einer eingeschränkten Kreislauffunktion zu entlasten und eine Heilung zu ermöglichen. Es gibt hier verschiedene Beatmungsformen, die invasive Beatmung mit einem Beatmungsschlauch ist nur eine davon.“
Das Klinikum St. Marien Amberg ist durch die bisherigen Erfahrungen in der Pandemie sensibilisiert. Abhängig von der Entwicklung der Fallzahlen trifft sich eine interne Koordinierungsgruppe wieder mehrmals wöchentlich. Die Zusammenarbeit innerhalb dieser Gruppe, der Mediziner verschiedener Fachrichtungen, Vertreter der Hygieneabteilung, Vertreter des Personalrates und der Verwaltung angehören, hat sich bewährt. Dank der jetzigen Teststrategie bei allen stationären sowie ambulanten Patienten mit Eingriffen, vorhandener Schnelltests für Notfälle sowie den regelmäßigen Testungen der Mitarbeiter und deren Auswertung im eigenen Labor kann das Klinikum frühzeitig auf dynamische Entwicklungen reagieren. Ergebnisse liegen in der Regel bei regulären Testungen innerhalb von vier bis fünf Stunden vor. In Notfällen stehen die Ergebnisse innerhalb einer Stunde bereit.
„Unser Pandemielager ist sehr gut aufgefüllt. Hatten wir noch im Frühjahr mit erheblichen Lieferengpässen zu kämpfen, so sind wir jetzt in puncto Mund-Nasenschutz, Schutzkittel, Handschuhe, FFP2 und FFP3-Masken gut aufgestellt“, bestätigt Hubert Graf, der Kaufmännische Direktor des Klinikums. Auch die zur Verfügung gestellten Beatmungsgeräte des Ministeriums ergänzen die Ausstattung des Klinikums. Im Falle eines Anstiegs von zu behandelnden Intensivpatienten, können zusätzliche intensivmedizinische Behandlungs- und Beatmungs-Kapazitäten geschaffen werden. Hier greift das Konzept vom Frühjahr.
Ein Dokument mit Hinweisen zur aktuellen Besuchsregelung im Klinikum und zu allen Sonderregelungen in der Kinderklinik, im Kreißsaal, auf der Entbindungsstation sowie der Palliativstation wird künftig über einen Link auf der Startseite der Homepage zu finden sein.
(vl)