Klaus Peter Beer wird ab sofort als Opfer rechtsmotivierter Gewalt in der polizeilichen Kriminalitätsstatistik geführt. Das teilte das Bündnis gegen das Vergessen mit. Beer wurd 1995 in Amberg von zwei Neonazis wegen seiner sexuellen Orientierung misshandelt und in der Vils ertränkt.
Seit Jahren protestierten Engagierte für ein Gedenken an Klaus Peter Beer und gegen den Umgang der Behörden mit der Tat. Zum 25. Todestag von Klaus Peter Beer hatte sich das „Bündnis gegen das Vergessen“ gegründet, das seither für eine Einordnung der Tat als politisch rechts motiviert gekämpft hatte.
Der Sprecher des Bündnisses, Stefan Dietl, bezeichnet den Schritt als längst überfällig, aber auch als wichtig:
Auch wenn die Erfassung 25 Jahre zu spät erfolgt, ist es ein Erfolg für alle, die seit fast zwei Jahrzehnten in Amberg gegen die Verharmlosung rechter Gewalt und für ein würdiges Gedenken und Erinnern an Klaus Peter Beer eintreten. Klaus Peter Beer wurde alleine aufgrund seiner sexuellen Orientierung, die nicht in das faschistische Weltbild seiner Mörder passte, zum Opfer. Es ist gut, dass dies endlich auch von offizieller Seite anerkannt wird.
Stefan Dietl, Sprecher „Bündnis gegen das Vergessen“
Klaus Peter Beer wurde in der Nacht auf den 7. September 1995 ermordet. Der 48-jährige Busfahrer war auf dem Nachhauseweg nach einem Kneipenbesuch. Zwei stadtbekannte Neonazis überfielen ihn und traten mehrfach mit Springerstiefeln auf ihn ein. Als Beer bewusstlos wurde, warfen sie ihn in die Vils, wo er letztendlich ertrank. Seine beiden Peiniger wurden 1998 zu zwölf Jahren bzw. acht Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Der Grund für die Gewalt gegen Klaus Peter Beer war seine Homosexualität. (eg)