Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann erhält demnächst einen offenen Brief vom Amberger Rabbiner Elias Dray. Der Grund: Die Polizeipräsenz am Vorabend des Jom Kippur, des höchsten jüdischen Feiertags, und am Feiertag selbst sei im Umfeld der jüdischen Gemeinde in Amberg meist nicht gegeben gewesen. Man sei enttäuscht, dass es auch in diesem Jahr wieder nicht geklappt habe, so Rabbiner Dray. In den vergangenen Jahren habe es an Jom Kippur immer wieder Mal in Deutschland Vorfälle vor jüdischen Einrichtungen gegeben. Die Sicherheit müsse deshalb überall gewährleistet sein, so die Forderung.
In der Gemeinde sei man angesichts des antisemitisch motivierten Anschlags in Halle (Saale) schockiert. Ein schwer bewaffneter Mann hat dort gestern in eine Synagoge eindringen wollen. Als dies nicht gelang, hat er vor der Synagoge in Halle zuerst eine Frau und wenig später einen Mann in einem Döner-Imbiss erschossen. Zwei weitere Passanten verletzte er schwer. Auch in Halle wird die Polizei hart kritisiert, weil keine Streife vor Ort war, um die Mitglieder der dortigen jüdischen Gemeinde zu schützen. (tb)