Brandstiftung in drei Fällen und Sachbeschädigung in vier Fällen
Dafür muss sich seit heute ein 54-Jähriger aus Amberg vor dem Landgericht Amberg verantworten. Zwischen dem 27. März und dem 27. April dieses Jahres soll er für eine Serie von Brandstiftungen im Amberger Dreifaltigkeitsviertel verantwortlich gewesen sein. Seit sechs Monaten sitzt er deshalb in Untersuchungshaft.
Zu Beginn der Verhandlung gab der Angeklagte über seinen Verteidiger eine Erklärung ab, in der er die ihm vorgeworfenen Brandstiftungen einräumte. Bereits im Ermittlungsverfahren war er weitestgehend geständig. Um die Feuer zu legen habe er immer ein grünes Gasfeuerzeug benutzt, gab der Angeklagte an. In den Fällen, in denen er den Reifen eines VW Polo und einen Foodtruck-Anhänger in Brand setzte, habe er ein in Grillanzünder getränktes Taschentuch angezündet und unter die Reifen gelegt. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten, wurden dann auch diverse Brandbeschleuniger gefunden und sichergestellt. Diese habe er laut eigener Aussage für den Betrieb eines Tischkamins zu Hause gehabt. Die Brände zu legen habe er nie geplant, dass sei immer spontan gewesen. Zudem sei er laut eigener Aussage bei allen Brandstiftungen unter erheblichen Alkohol- und Drogeneinfluss gestanden. „Ich habe einfach keine Ahnung was mich da geritten hat? Ich kann mir bis heute nicht erklären warum ich das getan habe?“ Das sagte der Angeklagte heute wörtlich. Mehrfach kamen ihm dabei und im weiteren Verlauf des Prozesstages die Tränen. Er wirkte insgesamt sehr emotional. Er habe Ende 2019 unverschuldet seinen Job verloren, seine Freundin fiel kurze Zeit später ins Koma. Er bekam Depressionen und rutschte in die Alkohol- und Drogensucht.
Im Laufe des Tages sagten die Polizeibeamten aus, die in der Brandserie ermittelten und die Beamten die dann schließlich bei der Festnahme des 54-Jährigen am 28.April im Einsatz waren. Der Angeklagte selbst sagte, er sei froh, dass es so gekommen sei. Er habe damals bereits Suizidgedanken gehabt. Die Brände bezeichnete er heute als vielleicht unterbewussten Hilferuf.
(ac)