Er soll umweltfreundlicher und wirtschaftlicher gestaltet werden – der Schienenverkehr in Nordostbayern. Deswegen sollen in den kommenden Jahren insgesamt sieben Streckenabschnitte der Deutschen Bahn elektrifiziert werden. Damit würde der Umstieg von Diesel- auf klimaschonenden Elektroantrieb ermöglicht werden. Erste Pläne der Bahn gibt es bereits. Diese wurden kürzlich bei Online-Infoterminen erläutert. Damit konnten bisher rund 1.600 Menschen erreicht werden. Doch für einige Bürgermeister im Landkreis Amberg-Sulzbach ist das noch zu wenig. Sie fordern mehr Dialog und mehr Informationen:
Momentan liegt alles im Bereich der Spekulation für uns. Wir müssen uns zum Teil technische Grundlagen im Internet besorgen. Das wäre eigentlich aus unserer Sicht die Aufgabe der Bahn gewesen.
(Peter Achatzi (CSU), Bürgermeister Neukirchen)
Bisher stehe laut Deutscher Bahn ein erster Entwurf für den 200 Meter breiten Korridor fest. Wo tatsächlich ein Strommast stehen werde, könne noch nicht gesagt werden. Auch ob die hiesige Bahnstrecke überhaupt elektrifiziert wird, ist noch ungewiss. Dieser Fakt sei einer der Hauptkritikpunkte der Bürgermeister. Denn die Region solle auch von der Stromleitung profitieren und nicht eine andere Bahnstrecke.
Die jetzige Leitungsstraße führt derzeit auch bei einigen Gemeinden direkt am bestehenden Ortskern vorbei, wie Illschwangs Bürgermeister Dieter Dehling (CSU) berichtet. Auch das Neubaugebiet bei Ammerthal wäre davon betroffen und sei laut Anton Peter, Ammerthals Bürgermeister, somit Geschichte. Denn wer würde dort dann noch hinwollen – so Peter. Ein ähnliches Schicksal würde auch den Flugplatz Fichtelbrunn bei Sulzbach-Rosenberg erwarten. Dort würde ebenfalls die Leitung der Bahn durchgehen.
In den nächsten sechs Monaten will die Bahn noch weitere Stimmen aus der Bevölkerung zum Verlauf des Korridors einsammeln. Die Bürgermeister bitten deswegen jetzt die Deutsche Bahn zu einer Gesprächsrunde. Dort soll nach Lösungen für die Problemstellen gesucht werden. Bis 2030 müsste die Elektrifizierung der Strecken umgesetzt sein, denn sie ist Teil des Bundesverkehrswegeplans 2030.
Mehr Informationen rund um die geplanten Korridore finden sie unter www.bahnausbau-nordostbayern.de.
(sh)