Am frühen Mittwochnachmittag wurde ein älteres Ehepaar in Amberg Opfer von Telefontrickbetrüger. Dabei gelang es den Betrügern von dem Ehepaar eine niedrige fünfstellige Bargeldsumme zu ergaunern.
Um 11:00 Uhr wurde das Ehepaar aus dem Stadtbereich Amberg mit unterdrückter Rufnummer angerufen. Auf der anderen Leitung meldete sich eine Frau, welche sich als deren Tochter ausgab. Im Verlauf des Gesprächs wurden der 77-Jährige und die 69-Jährige mittels unterschiedlichen Vorwänden getäuscht und unter Druck gesetzt, berichtet das Polizeipräsidium Oberpfalz.
Nachdem das Ehepaar das geforderte Bargeld von der örtlichen Bank abholte, gelang es den Betrügern ihre Opfer dazu zu bringen, das Geld einer beauftragten Abholerin am Wohnort zu übergeben. Trotz des professionellen Vorgehens war das Paar dennoch misstrauisch und konnte noch von der Abholerin ein Foto fertigen. Das Ehepaar verständigte die Polizei, die umgehend eine Fahndung einleitete. Diese verlief bislang ohne Erfolg. Die Ermittlungen dauern weiter an.
Die weitere Sachbearbeitung übernahm die Kriminalpolizeiinspektion Amberg.
Die Polizei rät:
– Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
– Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
– Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
– Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
– Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.
– Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an Unbekannte.
– Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
– Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
– Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom.
– Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
(vl)