Ob Waschmittel, Sonnencreme oder Joghurt-Becher – Müll sollte getrennt werden. Aber was kommt in welche Tonne? Antworten darauf bekommt man in der Abfallwirtschaftsbroschüre des Landkreises – so auch in Amberg-Sulzbach. Dort ist heute eine ganz besondere Version davon vorgestellt worden. Der Inhalt hat sich jedoch nicht geändert. Es geht weiterhin darum, wie Müll getrennt werden soll und wann er wo abgeholt wird. Das Ganze jedoch in Leichter Sprache, das bedeutet, dass einfache, klare Satzstrukturen verwendet werden, um den Inhalt verständlich zu vermitteln – einfaches Deutsch ohne Fremdworte. Manche Ausdrücke können jedoch nicht vermieden werden, weshalb sie erklärt werden müssen. Zum Beispiel:
„Das Wort Recycling ist englisch.
So spricht man es aus: Ri-sei-kling.
Recycling bedeutet: Aus alten Sachen werden neue Sachen gemacht.“
Den Impuls für diese Version gab der Inklusionsbeirat in Amberg, anschließend wurde die Broschüre von der Übersetzerin Monika Ehrenreich umgeschrieben. Zur besseren Verständlichkeit wurden auch Bilder verwendet, die zeigen, was in welche Tonne gehört. Um sicher zu gehen, dass nicht nur jeder Satz für sich sinnvoll ist, sondern auch der Kontext stimmt, gab es eine zehnköpfige Prüfungskommission, welche die Abfallwirtschaftsbroschüre im Einzelnen überarbeitet und auf Verständlichkeit überprüft hat. Von der vereinfachten Version profitieren vor allem Demenzkranke oder Menschen mit nur geringen Deutschkenntnissen. Laut Landrat Richard Reisinger sind es aber circa 25% aller Bürger, die Schwierigkeit haben einen komplexen Text zu verstehen. Aufgrund der großen Zielgruppe war das Projekt nur der Startschuss für mehrere, die noch folgen sollen. Bis 2020 sollen 20 Ziele erreicht werden, eines davon wurde mit der neuen Broschüre in Leichter Sprache schon erfüllt.
(lb)