Mit Spannung wurde heute die Eröffnung einer Verhandlung am Amberger Landgericht erwartet. Dort war heute der fünfte Prozesstag um drei Männer, die im Verdacht stehen, die Hintermänner bei einem Raub gewesen zu sein. Sie sollen drei weitere bereits verurteilte Männer zu dem brutalen Raubüberfall auf den Juwelier Tsavaris in Amberg angestiftet haben. Heute sollte die Beweisaufnahme geschlossen und die Plädoyers gesprochen werden. Doch gleich nach wenigen Minuten wurde die Verhandlung unterbrochen.
Denn die Verteidiger baten das Gericht um ein Gespräch. Dort wurde deutlich: Sollten sich die Angeklagten vor Gericht äußern, dann könnte es sein, dass der Vorwurf nicht mehr schwerer Raub sondern Beihilfe zum schweren Raub lauten würde. Mehr als zwei Stunden wurde über einen Konsens diskutiert, der aber keine – das betonten die Angeklagten – Absprache ist.
Tatsächlich sagten die Angeklagten dann, dass sie wirklich mit den bereits Verurteilten unterwegs gewesen seien. Aber Sie wären eigentlich auf einer Vergnügunsfahrt gewesen. Zum dem Trio, das den Überfall plante, seien sie nur zufällig gestoßen. Sie hätten zwar von den Plänen der Anderen gewusst. Auch, dass sie notfalls Waffen einsetzen wollten. Aber am Raub beteiligt seien sie auf keinen Fall gewesen. Sie hätten sie dort nur abgesetzt. Der Angeklagte S. sagte gar, es tue im leid, dass auch durch ihn zwei Menschen verletzt worden sind.
Ursprünglich hatten die bereits Verurteilten behauptet, dass die jetzt Angeklagten die Drahtzieher des Überfalls sind. Diese Aussage wurde dann aber wieder zurückgezogen. Tatsächlich gibt es kaum Beweise für diese Variante. Nur die Tatsache, dass die drei Angeklagten mit im Auto saßen, ist beweisbar. Jörg Jendricke rechnet morgen deshalb mit einer Verurteilung wegen Beihilfe zum schweren Raub.
(eg)