Mi, 23.11.2022 , 13:25 Uhr

Weiden

Stolpersteine für die Familie Kupfer

Sie sollen das Stolpern lehren und an Opfer erinnern: Stolpersteine. Künstler Gunter Demnig verlegt Stolpersteine für die Familie Kupfer und bringt Angehörige zusammen.

Bereits 96.000 Stolpersteine hat Künstler Gunter Demnig in 31 Ländern verlegt und nun zum ersten Mal legte er Steine in Weiden – insgesamt 12 Stück. Sie sollen ein Zeichen sein zur Erinnerung an die Familie Kupfer, die zu Opfern des NS-Regimes geworden sind.

Mit seiner Kunstaktion möchte Gunter Demnig den Opfern wieder ihren Namen zurückbringen und zwar genau an der Stelle, an der sie gelebt haben. Genau deshalb fand die Weidener Stolpersteinverlegung in der Bahnhofstraße 33 statt. Dort lebte einst die Familie Kupfer.

Eduard Kupfer war sozusagen der Stammvater der Familie. Mit seiner Frau Fanny hatte er insgesamt 12 Kinder, 9 von den Kindern sind von Nationalsozialisten ermordet worden.
Jeder Stein ist mit einem Messingplättchen versehen. Auf jedem Stein steht der Name der Opfer sowie deren Todesursache und das Sterbedatum.

Zu der Stolpersteinverlegung sind auch drei Angehörige der Familie Kupfer erschienen: Peter Kupfer, Ariel Cooper und Paul Sinclair, die extra zu diesem Anlass aus Großbritannien und den Vereinigten Staaten angereist sind. Für alle Beteiligten war die Verlegung der Stolpersteine ein emotionales Ereignis. Neben den Familienangehörigen waren insgesamt rund 100 Menschen anwesend. Dazu gehörten auch Vertreter der Jüdischen Gemeinde, Vertreter der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Weiden, Schüler der Sophie-Scholl-Realschule sowie Oberbürgermeister Jens Meyer. Sie alle wollten Eines: gedenken an die NS-Opfer, sich erinnern und teilhaben.

(mak)

Ariel Cooper Dr. Sebastian Schott Gedenken Gunter Demnig jüdische Gemeinde und Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Paul Sinclair Sophie-Scholl-Realschule Steine der Erinnerung Stolpersteine Weiden Wissenschaftlicher Mitarbeiter Stadtarchiv Weiden

Das könnte Dich auch interessieren

13.11.2023 18 neue Stolpersteine erinnern an die Opfer der Nazis In Weiden, am unteren Markt, hatte Sie ein sogenanntes Rohproduktengeschäft: die Familie Steinhart. Sie handelte mit Fellen und Häuten. 1938 wurde ihr Laden im Zuge der Reichspogromnacht verwüstet. 1942 wurden die Händler von der NS-Regierung in Konzentrationslager verschleppt und ermordet. Jetzt haben sie ihre Stolpersteine bekommen. 18 neue Stolpersteine an 5 Orten sind Teil des 18.09.2024 Nach Gambrinus-Insolvenz: Ein Blick in die Weidener Braugeschichte Die Stadt Weiden verliert mit der Schließung der Brauerei Gambrinus ein Stück ihrer Geschichte. Am 30. August 2024 musste das traditionsreiche Brauhaus endgültig seine Türen schließen – der Grund: Insolvenz. Für viele Weidener bedeutet dies das Ende einer Ära, denn Gambrinus war die letzte große Brauerei der Stadt. Obwohl die Brauerei Gambrinus erst 1927 gegründet 27.08.2024 Das Tachauer Heimatmuseum Es ist eine spannende Entdeckungsreise, die das Stadtmuseum Weiden in ihrer Abteilung „Tachauer Heimatmuseum“ anbietet. Dort kann der Besucher eintauchen in die Geschichte der vertriebenen Tachauer, die in Weiden längst eine neue Heimat gefunden haben. Erinnerungen daran gibt es im Tachauer Heimatmuseum, das für Urlauber und alle aus der Region, die ihre Ferienzeit hier verbrigen, 24.04.2024 Zeitzeugengespräch „Durch meine Hand wird keine Frau zur Witwe, und kein Kind zum Waisen“. Das waren die Worte Ernst Reiters, als er im Jahr 1938 in die Wehrmacht eingezogen werden sollte. Polizisten waren bei seinem Arbeitsplatz aufgetaucht und wollten ihn zwingen, ein Soldbuch – den Ausweis eines Soldaten – zu unterschreiben. Ernst Reiter weigerte sich. Er