Seit Jahren kämpfen in Auerbach Bürger und Politiker gegen die Lärmbelastung vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Das Donnern von Panzern, Schießübungen und Hubschraubern ist zum Teil bis tief in die Nacht zu hören. Besonders Ortsteile, die direkt an den Truppenübungsplatz angrenzen, leiden unter der andauernden Lärmbelastung.
Doch der Widerstand in Auerbach wächst: Nachdem sich bereits Bürgermeister Joachim Neuß vor wenigen Wochen in einem offenen Brief an Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen gewandt hat, hat sich nun auch ein Bundestagsabgeordneter eingeschaltet: Stefan Schmidt vom Bündnis 90/ Die Grünen. Der Oberpfälzer Abgeordnete hat sich mit einer kleinen Anfrage an die Regierung gewandt und unter anderem Informationen zu Lärmschutzmaßnahmen und durchgeführten Lärmmessungen gefordert. Nun hat er sich auch im Auerbacher Ortsteil Bernreuth mit betroffenen Anwohnern unterhalten.
Nachdem in den letzten Jahren immer wieder Gespräche zwischen der zuständigen Behörde und dem Bürgerforum Umwelt und Truppenübungsplatz geführt wurden, hat die Lärmbelastung in Auerbach trotzdem nicht abgenommen. Besonders kritisiert Bürgermeister Neuß, dass bisher keine Ergebnisse von Lärmpegelmessungen veröffentlicht worden seien. Außerdem sei im vergangenen Jahr zwar wieder eine Messung durchgeführt worden, in dem Messzeitraum von drei Wochen sei aber kein einziger Schuss auf dem Truppenübungsplatz gefallen.
Deswegen hat die Stadt Auerbach bei Schießübungen im Januar selbst Messungen vorgenommen und hat dabei Spitzenwerte von 106 Dezibel registriert. Das ist etwa so laut wie ein Rasenmäher oder eine Autohupe. Das sei auf lange Sicht nicht nur belastend – ein solcher Lärm sei gesundheitsschädlich, betont man in Auerbach.
Aus der Regierungsanfrage ist auch hervor gegangen, wie wichtig die Beschwerden von betroffenen Anwohnern sind. Zu oft würden diese sich nur im Rathaus in Auerbach oder beim Bürgerforum beschweren. Wirklich effektiv wären die Beschwerden aber nur, wenn sie direkt an das zuständige Bundesamt in München getragen würden: Alle Infos und Kontaktdaten finden Sie dazu auf der Startseite des Bürgerforums www.but-buergerforum.de
(az)