Seit 1. Januar vergangenen Jahres ist die Beteiligungsgesellschaft Do Capital Partners als Hauptinvestor eingestiegen. Die Gießerei gibt es bereits seit 73 Jahren. Unternehmenssitz ist Nürnberg, neben dem Hauptstandort Standort Flossenbürg ist 595 Solutions noch in Vohenstrauß und Brasov in Rumänien ansässig. Mit 260 Mitarbeitern ist die Firma der größte Arbeitgeber in Flossenbürg. Am Nachbar-Standort Vohenstrauß sind knapp 90 weitere Arbeitsplätze für die CNC-Bearbeitung und Montage angesiedelt. Insgesamt zählt die Nürnberger Firma nach eigenen Angaben an vier Standorten derzeit 550 Mitarbeiter.
Seit 1955 wird in Flossenbürg Aluminium verarbeitet, seit 1977 schwerpunktmäßig als Komponenten für die Automobilindustrie. Für Autos, Motorräder, in der Luftfahrt und für die Elektromobilität sind insbesondere leichte Bauteile gefragt.
Magnesium als Baustoff der Zukunft
Deshalb will die Gießerei ihren Fokus nicht nur auf Aluminium sondern künftig verstärkt auf Magnesium legen. Magnesium sei der Baustoff der Zukunft, erklärte 595-Geschäftsführer Achim Sach bei einem Firmenrundgang mit Flossenbürgs Bürgermeister Thomas Meiler.
Magnesium sei das leichteste zur Konstruktion genutzte Metall. Mit einer spezifischen Dichte von 1,74 g/cm³ sei es bis zu 75 Prozent leichter als Stahl und sogar 33 Prozent leichter als Aluminium. Hinsichtlich Festigkeit und Steifigkeit seien die eingesetzten Magnesiumlegierungen dem ebenfalls leichten Kunststoff überlegen, da es über die metallischen Eigenschaften verfügt: hohe Wärmeleitfähigkeit, gute elektrische Eigenschaften und Abschirmung elektromagnetischer Strahlen.
Erste Thixomolding-Anlage in Betrieb
Um Magnesium optimal gießen zu können, bedarf es eines speziellen Verfahrens, das sich Thixomolding-Verfahren nennt. In dem 50 Tonnen schweren Gerät werden Magnesium-Flocken per Induktion so erhitzt, dass sie nicht mehr fest und noch nicht flüssig sind. Daher erklärt sich auch der neue Firmenname 595, denn die optimale Weiterverarbeitungstemperatur für Magnesium liegt bei 595 Grad Celsius.
Die erste Thixmolding-Anlage ist in Flossenbürg bereits in Betrieb, ihren Wert beziffert Achim Sach mit 1,4 Millionen Euro. Investitionen in die neuen Technologien sowie in Digitalisierung und Automation könnten in den kommenden beiden Jahren bis zu zehn Millionen Euro insgesamt an Investitionen verschlingen, plant die Firma.
(gb)