Stellen Sie sich vor, Sie finden eine Katze in einem Karton. Der erste Gedanke: Ich bringe sie ins Tierheim. Aber was, wenn da kein Platz mehr ist? Das ist in der Oberpfalz momentan der Fall. Das Tierheim Regensburg hat schon einen Aufnahmestopp verhängt. Auch das Amberger Tierheim hat momentan keine Kapazitäten für weitere Katzen oder Hunde frei.
Die Corona-Pandemie spielt hier sicherlich eine Rolle. Viele Menschen haben sich während des Lockdowns ein Tier angelegt. Jetzt fehlt ihnen die Zeit, um sich vernünftig um das Tier zu kümmern. Was jetzt noch dazu kommt: Steigende Futter- und Tierarztkosten. Der ein oder andere kann sich schlichtweg kein Tier mehr leisten.
Die steigenden Kosten sind nicht nur für die Tier-Besitzer ein Problem, sondern auch für das Tierheim selbst. Die einzige staatliche Geldquelle für Tierheime sind die sogenannten Fundtierverträge. Wenn ein Fundtier bei der Gemeinde abgegeben wird, ist die Gemeinde verpflichtet, das Tier ans Tierheim weiter zu geben. Ansonsten sind die Tierheime auf Spenden angewiesen. Diese sind aber leider nicht jeden Monat gleich hoch. Eine weitere Hilfe von Seiten der Politik wäre eine sogenannte Kastrations- und Registrationspflicht.
Auch wenn die Mitarbeiter bei der hohen Auslastung enorm viel Arbeit haben, sind am Ende die Tiere die eigentlichen Leidtragenden. Viele werden einfach ausgesetzt, weil die Besitzer nicht wissen wohin mit dem Tier. Andere werden über Internet-Portale verkauft. Dabei wird oft nicht darauf geschaut, in welches Umfeld die Tiere kommen. Wer die Tierheime unterstützen möchte kann dies zum Beispiel durch Spenden oder Gassi-Gehen tun.
(kw)