Sie hatten sich so viel vorgenommen. Der immense Druck der noch in der Erfurt Serie im Achtelfinale auf dem Team lag, sei ein Stück weit abgefallen, sagte Blue Devils Coach Sebastian Buchwieser nach Spiel fünf gegen die Black Dragons. Gegen Hannover wollte der Meister der Oberliga Süd wieder befreit aufspielen und seiner Favoritenrolle gerecht werden. Nach den ersten beiden Spielen der Viertelfinalserie steht der EVW aber mehr unter Druck als je zuvor in dieser Saison. Nach 0:3 daheim und 5:3 in Hannover stehen die hoch gehandelten Weidener kurz vor dem Aus. Ein Ausscheiden im Viertelfinale? Für den Topfavoriten wäre das definitiv eine herbe Enttäuschung.
40 Minuten dominiert, trotzdem verloren
Eigentlich startete die Serie aus Weidener Sicht vielversprechend. Spiel eins in der Weidener Hans Schröpf Arena gehörte eingangs ganz klar den Hausherren. Weiden machte von Beginn an Druck und kam immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen. Was fehlte war das 1:0. Spielerisch waren die Weidener den Hannoveranern in den ersten 20 Minuten deutlich überlegen.
Im Mitteldrittel wendete sich jedoch das Blatt. Die Indians kamen sehr viel besser aus der Kabine als sie reingegangen waren. Agierten jetzt zielstrebiger. In der 25. Minute rutschte die Scheibe Weidens Rob Brown über den Schläger, was den Indians eine drei gegen eins Situation bescherte. Hübl im EVW-Gehäuse war machtlos und Gibbons stellte auf 0:1 und die Partie damit eigentlich komplett auf den Kopf. Ein Treffer der Wirkung bei den Hausherren zeigte. Während die Blue Devils noch damit beschäftigt waren diesen Wirkungstreffer wegzustecken, schlug Hannover direkt nochmal zu! Robin Palka schockte Weiden mit dem 0:2. Nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer.
Teufelskerl lässt Blue Devils verzweifeln
Der beste Indian auf dem Eis war an diesem Abend ganz klar Goalie David Böttcher Miserotti! Hannovers Schlussmann zeigte eine überragende Leistung und ließ die Blue Devils Schuss um Schuss verzweifeln. 46:23 Torschüsse in 60 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Auch im letzten Drittel war Weiden wieder klar besser und feuerte aus allen Rohren, den Weg ins Netz wollte die Scheibe aber einfach nicht finden. Das müssen sich die Weidener auf jeden Fall ankreiden lassen. Bei dem Spielverlauf, darfst du eigentlich niemals verlieren. Noch dazu im eigenen Stadion. Auch das Weidener Powerplay war viel zu harmlos. Immer wieder bekamen die Blue Devils die Chance in Überzahl zurückzukommen, spielten in der 52. Minute sogar fünf gegen drei. Böttcher Miserotti blieb aber ein unüberwindbares Hindernis. Schmerzlich vermisst wurde dabei natürlich auch der kurzfristig ausgefallene Homjakovs. Die Niederlage allein auf sein Fehlen zu schieben wäre aber zu kurz gedacht. Möller traf für Hannover per Empty-Net-Goal zum 0:3 Endstand.
Trotz Comeback mit leeren Händen zurück nach Weiden
Spiel zwei der Serie am Sonntag in Hannover verlief aus Weidener Sicht ähnlich unglücklich wie Spiel eins. Eigentlich erwischten die Oberpfälzer auch in Spiel zwei den besseren Start, gerieten in Unterzahl dann aber erneut in Rückstand. Christmann traf in der 19. und der 20. Minute. Der nächste Nackenschlag für den EVW folgte dann direkt zu Beginn des zweiten Drittels, als Robin Palka sogar noch auf 3:0 für die Indians erhöhte.
Weiden musste jetzt eine Antwort finden und fand sie auch. Thielsch überwand in der 26. Minute zum ersten Mal in dieser Serie Böttcher Miserotti. Für den Indians-Goalie war das der erste Gegentreffer nach 184 Minuten. Rubes schaffte es dann in der 37. Minute auf 3:2 zu verkürzen, bevor Herbst in der 48. Minute das Weidener Comeback vollendete und zum 3:3 Ausgleich traf. Im Schlussdrittel war es, wie schon in Spiel eins, erneut ein Spiel auf ein Tor und zwar das der Indians. Allerdings wurde dem EVW wie schon in Spiel eins ein individueller Fehler zum Verhängnis. Wieder war es ein unnötiger Scheibenverlust, den Hannover eiskalt bestrafte und zum 4:3 in der 51. Minute traf. Die Blue Devils versuchten dann natürlich nochmal alles nach vorne zu werfen und kassierten per Empty-Net-Goal den Treffer zum 5:3 Endstand (Palka, 60.).
(ac)