Es könnte das letzte Spiel des ERSC Amberg in der Bayernliga-Saison 2022/23 sein, wenn er am Dienstagabend Spiel drei der Viertelfinal-Serie gegen den TEV Miesbach verliert. Das wollen die Löwen unbedingt verhindern, damit der Traum von der Oberliga weiterleben kann. Das Momentum ist jedoch auf Seiten des TEV, die gewannen am Sonntag Spiel zwei mit 5:0 und waren auch am Freitag nicht die schlechtere Mannschaft.
Das Spiel gestern eine Kopie der Partie vom Freitag. Drittel eins beginnt abwartend, verhalten von beiden Teams. Nur vereinzelte Annäherungen an die Tore wie diese. Allerdings keine einzige richtig gefährliche Aktion, deshalb endet das Anfangsdrittel wieder ohne Tore. Zwei Strafen auf beiden Seiten, die konnte weder Amberg noch Miesbach zum Torerfolg nutzen. Trotzdem eine sehr umkämpfte Partie, aber vor den Toren fehlt die Kreativität – den Spielern fällt noch zu wenig ein.
Wie auch am Freitag startet der Mittelabschnitt deutlich ereignisreicher, erst hat Amberg noch Glück. Miesbach trifft hier nur das Aluminium.
Anschließend geht’s aber weiter nur in eine Richtung, und zwar in die des Tores von Timon Bätge. Die Löwen in Unterzahl und hier hilft nur noch ein Foul an Stürmer Slavicek, die einzig logische Entscheidung ist hier Penalty.
Slavicek tritt selbst an … und macht es total abgezockt, 1:0 Miesbach, 25.Minute und die Gäste gehen hier erneut in Führung, weil sie nach der Pause einfach agiler sind.
Und jetzt der Unterschied zum vergangenen Heimspiel gegen Miesbach, anstatt der erneuten Aufholjagd des ERSC folgt der nächste Rückschlag. Die Gäste spielen es einfach und verlagern stark auf Hüsken, der schließt ab und Grabmaier hat das Glück des Tüchtigen. Er zwingt den Puck in Bätges Netz, 2:0 Miesbach.
Jetzt brauch es die Amberger Stärke, die wir in den zurückliegenden Wochen so oft gesehen haben: Comebacks, und das brauch man Felix Köbele nicht zweimal zu sagen. Im direkten Gegenzug zum 1:2, 27. Minute und die Hoffnung ist zurück in der Amberger Eishalle.
Ein wichtiger Treffer, der Funke sprang jedoch nicht auf den Rest der Mannschaft über. Denn es dauerte zwar einige Minuten, aber zum Ende des Drittels zwei war es wieder der TEV – der auf zwei Tore Vorsprung stellte. 3:1 Miesbach, Torschütze Asselin. Den Namen, den hab ich am Montag noch falsch ausgesprochen – das wohl seine Antwort. Amberg braucht im Schlussabschnitt ein mittelschweres Eishockey-Wunder, mussten aber erstmal eine Schrecksekunde überstehen. Pielmeier geht nach diesem Schuss zu Boden und danach sieht man auch warum. Die Löwen mit einem weiteren Rückschlag, ein Verteidiger weniger jetzt in der Reihe.
Einige Minuten und Meter Eismaschine später dann die Entscheidung über das Amberger Aus im Viertelfinale. Sie machen einfach zu viele vermeidbare Fehler, die den Gegner nur dazu einladen – Tore zu schießen. So auch hier der Fall, Stütz auf die Kelle von Asselin – der versenkt im zweiten Anlauf, schaltet da aber einfach schneller als die Amberger Verteidiger. 43. Minute, 4:1 Miesbach.
Es waren aber noch 17 Minuten zu spielen und die Löwen hatten es selbst in der Hand, wie sie sich aus den Playoffs verabschieden. Entweder man ergibt sich oder kämpft bis zum Umfallen, sie entschieden sich für letztere Variante und erzielten noch den Ehrentreffer. Mennear zum 2:4, zumindest einmal durchbrach der ERSC noch die knallharte TEV-Verteidigung.
Danach gabs traurige Gewissheit, es war das Ende der Amberger Saison 2022/23 – diesmal schon im Viertelfinale, nachdem vergangenes Jahr noch das Halbfinale heraussprang. Dazu die letzten Worte von Trainer Salinger.
(md)