Mi, 17.08.2022 , 11:51 Uhr

Auerbach

Aus für Auerbach: Keine Landesgartenschau in der Oberpfalz

Die Entscheidung ist gefallen: Die Landesgartenschau kommt bis 2032 nicht nach Auerbach. Wir haben die Reaktionen des Bürgermeisters.

Keine Landesgartenschau in Auerbach im Landkreis Amberg-Sulzbach – diese Entscheidung des Bayerischen Umweltministeriums hat Bürgermeister Joachim Neuß mitten im Urlaub erreicht. Keine tolle Nachricht, aber auch kein Beinbruch – sagt er.

Das Konzept von Auerbach schaffte es immerhin in die zweite Bewerbungsphase. Mit dem Stadtpark und dem Stadtweiher als Mittelpunkt sollte ein Begegnungsort für alle Generationen, Nationen und Religionen geschaffen werden. Dazu kommt das Gelände um die Klosterkirche Michelfeld. Eine Begründung für die Absage hat Bürgermeister Joachim Neuß noch nicht erhalten.

Keine Indizien für Absage
Zumindest bemerkenswert sei, dass keine einzige der zehn kommenden Landesgartenschauen in die Oberpfalz vergeben wurden. Der Fachbeirat der Landesgartenschau GmbH ist erst im Juli mit 14 Vertretern nach Auerbach gereist. Indizien für eine mögliche Absage hat es da noch nicht gegeben.

Für zehn Millionen Euro wollte Auerbach die Areale beim Stadtpark und der Klosterkirche aufwerten. Die Kosten hätten zur Hälfte Auerbach selbst und zur Hälfte der Freistaat Bayern getragen. 500 Hektar Grün- und Erholungsflächen in Bayern sind seit 1980 durch die Landesgartenschauen schon geschaffen worden. Wie es mit dem Gelände in Auerbach jetzt weitergeht, sei noch offen.

So viel ist also sicher: In den kommenden Jahren soll der derzeit etwas verwelkte Park in Auerbach auch ohne Landesgartenschau wieder erblühen.

Die Pressemitteilung der Bayerischen Landesgartenschau GmbH:

Glauber: Landesgartenschauen bringen grüne Oasen in die Städte / Austragungsorte 2028 bis 2032 stehen fest

Die Austragungsorte für die Bayerischen Landesgartenschauen von 2028 bis 2032 stehen fest: Die Städte Penzberg (2028), Günzburg (2029), Nürnberg (2030), Schrobenhausen (2031) und Langenzenn (2032) wurden ausgewählt.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu heute in München:

„Landesgartenschauen geben Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels im urbanen Raum: Sie bringen grüne Oasen in die Städte, fördern Naherholung und ermöglichen Naturerlebnisse vor Ort. Stadtklimaschutz ist eine zentrale Aufgabe der Gegenwart. Das zeigt dieser Hitzesommer sehr deutlich. Mehr Grünflächen und blaue Infrastruktur verbessern das Stadtklima und tragen zur Anpassung an den Klimawandel bei. Zugleich erhöhen Landesgartenschauen beispielsweise durch neue Fuß- und Radwege die Lebensqualität in den Städten, sie stärken die Regionalität, die örtliche Wirtschaft und den Tourismus. Mehr als 500 Hektar dauerhafte Grün- und Erholungsflächen wurden durch Landesgartenschauen in Bayern seit 1980 geschaffen. Diesen erfolgreichen Weg gehen wir mit den fünf neu vergebenen Gartenschauen weiter. So fördern wir die vorbildliche Gestaltung naturnaher Grün- und Erholungsanlagen in Bayerns Kommunen.“ Langenzenn ist mit etwas mehr als 10.000 Einwohnern die kleinste Kommune in der Runde, Nürnberg mit rund 520.000 Einwohnern die größte.

Die Entscheidung für die Austragungsorte der Landesgartenschauen 2028 bis 2032 haben das Umweltministerium und das Landwirtschaftsministerium getroffen. Der Fachbeirat der Bayerischen Landesgartenschau GmbH (ByLGS) hat das zweistufige Auswahlverfahren betreut und eine entsprechende Empfehlung abgegeben. Glauber: „Die fünf Kommunen zeigen auf unterschiedliche Weise, welche Themen bedeutsam für die Stadtentwicklung der Zukunft sind.“ Bei einer urbanen Landesgartenschau wie in Nürnberg spielen etwa neben dem Klimawandel auch die Energie- und Verkehrswende und das soziale Miteinander in der Stadt eine entscheidende Rolle. In Nürnberg wird 2030 außerdem das 50-jährige Jubiläum der Landesgartenschau in Bayern gefeiert. Die erste Landesgartenschau fand im Jahr 1980 länderübergreifend in Ulm/ Neu-Ulm statt.

Landesgartenschauen sind Gemeinschaftsprojekte: Bürger, regionale Verbände und Vertreter aus Wirtschaft, Landwirtschaft und Umwelt werden bereits in einem frühen Stadium in die Planungen eingebunden, Das Bayerische Umweltministerium fördert die Daueranlagen, die im Zuge einer Landesgartenschau entstehen, mit bis zu 50 Prozent und maximal fünf Millionen Euro. Hinzukommen können Fördermittel aus weiteren Finanztöpfen, zum Beispiel aus der Städtebauförderung oder von der EU.

Insgesamt kamen bislang rund 25 Millionen Besucher zu den bayerischen Gartenschauen. Über 75 Millionen Euro des Freistaats Bayern und zusätzlich rund 27 Millionen Euro EU-Mittel sind in 42 Jahren Gartenschauförderung geflossen.

Die nächsten Landesgartenschauen finden in Freyung (2023), Kirchheim b. München (2024), Furth i. Wald (2025), Schweinfurt (2026) und Bad Windsheim (2027) statt.

(mz)

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