Der Amberger Oberbürgermeister Michael Cerny (CSU) und Sandra Kainz von der Unternehmens-Gruppe Ten Brinke haben die Aufhebung des Durchführungsvertrags von 2018 unterzeichnet. Das ist die Konsequenz aus dem Bürgerentscheid von September vergangenen Jahres. Damals hatte Ambergs Bürger mehrheitlich die Pläne von Ten Brinke zur Bebauung des Bürgerspitelgeländes abgelehnt.
Nun soll eine Art „Bürgerrat“ Ideen entwickeln, wie das Bürgerareal stattdessen genutzt werden soll. Dieser Bürgerrat wird aber von den Initiatoren des vorangegangenen Bürgerentscheids kritisiert. Die „IG Menschengerechte Stadt“ bemängelt, dass die Zusammensetzung nicht nach den Merkmalen Geschlecht, Alter, Bildungsstand, Migrationshintergrund und Famlienstand ausgewählt worden sei, sondern nur nach Alter und Geschlecht, wodurch nicht alle sozialen und kulturellen Gruppen einbezogen würden.
Zudem bemängelt die Interessensgemeinschaft, dass der Bürgerrat keinen wesentlichen Einfluss auf die konkreten Planungen habe und dass sogar die Diskussionsgrundlage von der Stadt vorgegeben werde.
Auch dass der Bürgerrat nicht öffentlich tagen und offenbar zur Verschwiegenheit verpflichtet sein soll, wird von der IG stark kritisiert.
Die Stadtspitze macht unterdessen kein Hehl daraus, dass man von der Situation stark enttäuscht ist. „Was auch immer hier einmal gebaut werden soll und entstehen wird, es wird leider sehr viel teurer werden, und zwar für alle Beteiligten“, ist OB Cerny bereits vor den Sitzungen des Bürgerrates überzeugt.
(gb)