Gestern ist gegen 16:30 Uhr ein Notruf bei der tschechischen Polizei eingegangen: am Apparat eine 38-Jährige aus dem Landkreis Tirschenreuth, die bei einem Waldspaziergang um die Mittagszeit rund um den Mittelpunkt Europas die Orientierung verlor. Kurz vor 17:00 Uhr informierte nun die Polizei der Tschechischen Republik ihre bayerischen Kollegen über das Gemeinsame Zentrum für deutsch-tschechische Polizeizusammenarbeit in Schwandorf. So habe eine Standortermittlung über das Mobilfunknetz ergeben, dass sich die Spaziergängerin im dicht bewaldeten Grenzgebiet zwischen Bad Neualbenreuth und Lázně Kynžvart (CZ) befinde. Ihr letzter bekannter Aufenthaltsort war der Waldparkplatz zum Mittelpunkt Europas, wo sie auch ihren Pkw abgestellt hatte.
Von dort aus spazierte die 38-Jährige in südöstliche Richtung entlang der Staatsgrenze und des Tillenbergs. Aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen wurde zunächst eine groß angelegte Vermisstensuche auch in enger Zusammenarbeit mit der Polizei der Tschechischen Republik organisiert. Da trotz des dürftigen Mobilfunknetzes immer wieder Telefonkontakt mit der Spaziergängerin bestand, verlief die Suche schlussendlich mithilfe der Ortung über den Live-Standort ihres Handys erfolgreich.
Gegen 19:00 Uhr konnte sie etwa 2-3 km nach der Staatsgrenze auf tschechischer Seite, am Fuße des Tillens, durch Kräfte der Feuerwehr und der Bergrettung wohlbehalten gerettet werden. Nach einer kurzen medizinischen Untersuchung konnte die orientierungslose Spaziergängerin unverletzt wieder zu ihrem geparkten Pkw gebracht werden und letztendlich die Heimreise antreten.
(vl)