15 Gemälde von Kirschblüten, je drei zusammengefasst in einem Stil zu einem Triptychon. Das ist der Kern von Doris Ranftls Ausstellung „Kirschblüten – Neuanfang“, die aktuell in der Krypta der Basilika Waldsassen zu sehen ist. Jedes der Triptychen folgt einem anderen Stil, mal realistischer, mal abstrakter. Damit symbolisiert Ranftl das große Thema des Projekts: Entwicklung. Denn wie sich alles im Leben und auch wir selbst uns weiterentwickeln, hat sich auch die Kunst weiterentwickelt. Ohne dabei eines komplett aufzugeben, kann Neues entdeckt werden und parallel existieren.
Auch der Besucher entwickelt sich beim Betrachten der Ausstellung weiter. Er wird gebeten, selbst in Aktion zu treten. 16 Stichworte begleiten die Ausstellung, 16 Worte, die Doris Ranftl mit dem einjährigen Schaffensprozess verbindet: Kirschblüten, Kreislauf, Entwicklung, Loslassen, Vertrauen, Neubeginn, Schönheit, Altes ehren, Verständnis, Einzigartigkeit, Neues begrüßen, Blickwinkel ändern, Mut, Harmonie, Werden und Vergehen, Freiheit. Auf großen Tafeln sind sie angeschrieben und laden den Besucher ein, Assoziationen zu den Worten mit weißen Stiften dazuzuschreiben. So entstünden neue Kunstwerke, Graffitis sozusagen, auch wenn das ursprüngliche Wort irgendwann nicht mehr zu erkennen sei, so Ranftl.
Auch die Gestaltung der Gemälde als Triptychen ist bewusst gewählt, denn jedes Bild erhält so Nachbarn. Nachbarn, die es beeinflussen, je nachdem welche Reihenfolge die Bilder einnehmen. Diese Veränderung können die Besucher auf einer Magnettafel selbst nachvollziehen oder in einem Film sehen.
Noch bis zum Montag, dem 3. Juni, sind die Türen der Krypta in Waldsassen für die Besucher geöffnet. Danach wird die Ausstellung weiterziehen, wohin ist noch nicht klar.
(pg)