Das für die meisten Menschen kaum leserliche Schriftstück ist eine der bedeutendsten Dokumente Bayerns – die angehängte goldene Bulle lässt es erahnen. Das Werk ist vor 400 Jahren aufgesetzt worden.
Der damalige Heilige-Römische Kaiser Ferdinand II. legt darin fest, dass Bayerns Herzog Maximilian I. zum Kurfürsten erhoben wird. Bayern wird damit also zum Kurfürstentum – und diesem Ereignis widmet sich derzeit eine Ausstellung im Staatsarchiv Amberg. Denn es war ein historisches Ereignis für Bayern.
Die Ausstellung nimmt Besucher mit in das Jahr 1623. Im Heiligen Römischen Reich tobt damals der Dreißigjährige Krieg. Protestanten und Katholiken stehen sich gegenüber – mit zahlreichen Verbündeten auf beiden Seiten. Der Konflikt bringt auch den Stein ins Rollen, der Bayern zum Kurfürstentum macht. Denn der Pfälzische Kurfürst kürt sich zum König von Böhmen – an der Seite von Protestanten.
Oberpfalz wird wieder Teil Bayerns
Der katholische Kaiser Ferdinand II. reagiert. Er ächtet nun den Pfälzischen Kurfürsten Friedrich V., der auch seine Kurwürde verliert. Als Ersatz wählt der Kaiser den Herzog aus Bayern. Mehr noch: Nach knapp 300 Jahren wird auch die Obere Pfalz wieder Teil Bayerns. Zuvor ist sie von der pfälzischen Linie der Wittelsbacher und damit von Heidelberg aus regiert worden.
Soweit die Kurzfassung der damaligen Geschehnisse. Viele weitere Details, historische Dokumente und Infotafeln können Interessierte noch bis zum 28. Juli im Staatsarchiv Amberg sehen – immer von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 16 Uhr sowie Freitag von acht bis 13 Uhr 30. Auch Führungen können beim Staatsarchiv angemeldet werden.
(mz)