Ein Projekt, das verbindet: Die ArchaeoWerkstatt im Geschichtspark Bärnau-Tachov soll Architekturstudenten und Besucher zusammenbringen und Kontakte zwischen Tschechen und Deutschen herstellen. Die Werkstatt ist Teil des ArchaeoCentrums Bayern Böhmen, einem grenzüberschreitenden Projekt des Vereins Via Carolina und Universitäten aus Prag, Pilsen und Bamberg. Insgesamt besteht das Projekt aus drei Bestandteilen: Der ArchaeoWerkstatt, einer mittelalterlichen Dauerbaustelle sowie einem Programm aus Vorträgen und Workshops.
In dem Vorhaben will der Geschichtspark mehrere Ziele vereinbaren: Zum einen stehen Studenten in der Werkstatt Labor- und Büroarbeitsplätze zur Verfügung, an denen sie experimentelle Archäologie betreiben können. Das bedeutet: Die Forscher untersuchen ein mittelalterliches Relikt und stellen eine These auf, wie es hergestellt sein könnte. Dann versuchen sie, das Objekt möglichst genau mit mittelalterlichen Methoden nachzustellen. Ihre Replik vergleichen die Wissenschaftler dann mit dem Original. So will man mittelalterlichen Herstellungsverfahren auf die Spur kommen, denn diese sind kaum schriftlich überliefert.
Zum Anderen will man Forschung und Lehre hier nicht hinter verschlossenen Türen abhalten: Besucher können den Wissenschaftlern jederzeit bei ihrer Arbeit über die Schulter sehen. Im Freilandmuseum sollen Geschichte und Archäologie für alle erlebbar und anschaulich werden. Dazu dient auch die Dauerbaustelle, in der eine Reisestation Kaiser Karls IV aufgebaut wird. Dabei werden fast ausschließlich mittelalterliche Methoden und Materialien verwendet. Der Bauvorgang soll etwa 20 Jahre dauern, denn das Ziel ist nicht die rasche Fertigstellung des Gebäudes, stattdessen soll der Bauprozess veranschaulicht werden.
Noch bis Anfang November kann der Geschichtspark täglich außer Montag besucht werden. (az)