Vulkanentdeckung bei Bärnau: Das Landesamt für Umwelt hat möglicherweise den jüngsten Vulkan Bayerns gefunden. Derzeit wird nach Antworten gebohrt.
Vulkane gibt es auch bei uns in der Region. Der Basaltkegel Rauher Kulm und Parkstein sind bei vielen Oberpfälzern bekannt. Jetzt kommt noch ein neuer hinzu. Denn Vermutungen haben sich jetzt bestätigt: Bei Bärnau gibt es einen bislang unbekannten Vulkan. Einen Ausbruch müsse man nicht befürchten. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um einen sehr jungen Vulkan von vor 300.000 Jahren. Damit könnte dieser Vulkan sogar der jüngste Vulkan Bayerns sein.
Erdanomalie bei Bärnau
Seit gut zwei Wochen wird hier neben dem Moorweiher bei Bärnau gebohrt. Jetzt haben sie eine Probe aus rund 38 Metern Tiefe geholt. Die hervorgebrachte Erde namens Tonschluff wird dann untersucht. Denn sie sei eine kleine Zeitmaschine mit dazugehörigem Klimaarchiv.
Vor gut einem Jahr stellten geophysikalische Messungen die Erdanomalie bei Bärnau fest. Normalerweise kommt hier nur Granit vor. Doch die Untersuchung zeigte weiche Erde. Das Besondere an dem Loch sei laut Dr. Roland Eichhorn, Leiter Geologischer Dienst am Landesamt für Umwelt, dass das Loch existiere. In ganz Mitteleuropa gibt es keine solcher natürlicher Löcher, die bisher entdeckt wurden. Einige Fragen stehen noch offen, zum Beispiel wie alt der Vulkan tatsächlich ist. Die Analyse der Erde dürfte mehrere Jahre dauern. Doch erste Ergebnisse werde es schon in einem halben Jahr geben.
Auswirkungen auf die Suche nach Atomendlager
Die Antwort auf die Frage, wie lange der Vulkanausbruch zurückliegt, wirkt sich auch auf die Suche nach einem Standort für ein Atomendlager aus. Falls bestätigt werden kann, dass der Vulkan noch im Quartär, also innerhalb der letzten 2,5 Millionen Jahre aktiv war, dann würde die Region um Bärnau, also die nördliche Oberpfalz, für ein Endlager nicht in Frage kommen. Denn die Vorgaben der Bundesgesellschaft für Endlager ist klar: Quartärer Vulkanismus ist ein Ausschlusskriterium.
(sh)