492 von 1.066 Bahnhöfen und Haltepunkten in Bayern sind komplett barrierefrei ausgebaut. Das wurde jetzt in einem Schreiben des Bayerischen Staatsministeriums veröffentlicht. Auch die Stadt Amberg möchte den Bahnhof barrierefrei ausbauen. Und dabei gleichzeitig auch das Bahnhofsumfeld neu gestalten. Die Pläne dafür wurden für eine Machbarkeitsstudie der Deutschen Bahn vorgelegt. Bei der gestrigen Bauausschusssitzung wurde jetzt das Ergebnis vorgestellt.
Wir haben mit der Deutschen Bahn die Möglichkeiten untersucht, wie wir zu den Gleisen kommen, aber auch die Möglichkeit, wie man vielleicht das Bahnhofsgelände aufhübschen kann und etwas Neues machen kann. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie ist einerseits sehr positiv. Es sei ein sehr anspruchsvoller Entwurf. Allerdings kam von der kaufmännischen Seite aber leider sozusagen das „Nein“ aktuell von der Bahn. Sodass wir drauf hoffen müssen, dass dieser schöne Entwurf nicht zulange in der Schublade liegt und irgendwann dann auch verwirklicht werden kann.
Michael Cerny, Oberbürgermeister Amberg
Dass die Pläne jetzt in der Schublade liegen bleiben, ist für viele Mitglieder des Bauausschusses eine herbe Enttäuschung. SPD-Stadtratsmitglied Uli Hübner sah in den Plänen eine große Chance für die Stadt Amberg, um dem Mobilitätswandel zu begegnen.
Ich muss sagen, wir sind schon enttäuscht über die Entwicklung. Wir hätten uns da mehr gewünscht. Es hat schon lang gedauert, bis wir jetzt überhaupt über eine Lösung sprechen konnten. Und es wird nicht die große Lösung geben, die wir uns vorgestellt hätten, um hier eben diesen Bahnhof zu verzahnen und das Bindeglied darzustellen zwischen Stadtbereich und Klinikum. Das wird es so in der Form nicht geben und darum sind wir schon enttäuscht.
Uli Hübner, Stadtrat Amberg
Die geplante Verbindung der Altstadt über den Bahnhof bis hin zum Mariahilfberg-Viertel wird es also vorerst nicht geben. Das Projekt „Barrierefreier Bahnhof“ soll aber weiter verfolgt werden. In der nächsten Stadtratssitzung soll der genaue Plan besprochen werden.
Dass der geplante Entwurf doch noch einmal umgesetzt wird, darauf hofft der Oberbürgermeister. Wie Michael Cerny erklärt, sei neben der Barrierefreiheit eben auch wichtig, die Bahnhöfe und die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel für die Bürger attraktiv zu gestalten.
(lw)