Ministerpräsident Markus Söder will das Impftempo und auch die Impfbereitschaft erhöhen. Das ist das Ergebnis des heutigen zweiten bayerischen Impfgipfels.
In Bayern sei die Coronalage aktuell stabil, so Söder zu Beginn der Pressekonferenz nach dem Impfgipfel. Elf Landkreise und kreisfreie Städte weisen heute in Bayern eine Inzidenz von 0,0 auf. Aber Söder warnt vor der Delta-Variante: Die Mutation werde wohl nicht an Deutschland vorüberziehen und es müsse schon jetzt überlegt werden, wie darauf reagiert wird. Gerade weil wohl auch mehr jüngere Menschen von der Delta-Variante betroffen sein werden. Daher habe sich Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Ministerpräsident Markus Söder und rund 20 Vertreter aus der Ärzteschaft, den Apotheken, Kommunen, der Wirtschaft und Wissenschaft heute zum zweiten bayerischen Impfgipfel getroffen.
Zwei Schutzstrategien
Es müssen laut Söder zwei Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Zum einen müssten die Corona-Maßnahmen weiterhin erhalten bleiben. In welchem Maß soll morgen in der Kabinettssitzung besprochen werden. Zum anderen müsse das Impftempo erhöht werden. Und zwar gehe es vor allem um die Zweitimpfung. Denn die Erstimpfung reiche kaum für einen effektiven Schutz vor der Delta-Variante, so Söder heute. Aktuell seien rund 35 Prozent in Bayern zweitgeimpft.
Aber Söder macht auch darauf aufmerksam, dass die Impfbereitschaft in der Bevölkerung abnimmt und damit nicht der gesamte Impfstoff verimpft werden kann. Um die Bereitschaft wieder zu erhöhen, ist heute die Impfkampagne „Ich tu’s für“ vom Gesundheitsministerium gestartet.
Wir müssen aufpassen, dass aus dem Impffrühling keine Impfsommerflaute wird.
Markus Söder, Ministerpräsident Bayern
Impfziele
Auf dem zweiten bayerischen Impfgipfel haben die Vertreter heute zwei Ziele festgelegt:
Bis Sommer sollen 70 Prozent der bayerischen Bevölkerung zum ersten Mal und 50 Prozent zum zweiten Mal geimpft sein. Bis Herbst sollen 85 Prozent der über-18-Jährigen zweimal geimpft sein.
Maßnahmen für mehr Impfungen
Ministerpräsident Markus Söder formulierte heute genaue Forderungen:
1. Mehr Impfstoff. Dabei geht es vor allem um eine faire Verteilung des vorhandenen Impfstoffes von Seiten des Bundes.
2. Der Bund soll eine größere Flexibilität zwischen den niedergelassenen Ärzten, Betriebsärzten, Apotheken und Impfzentren zulassen. Damit soll mehr Impfstoff verimpft werden können. Außerdem will Söder die Impfzentren bis über den September hinaus erhalten.
3. Die Impfprio soll nun auch in den Impfzentren aufgehoben werden.
4. Der Bund soll Kreuzimpfungen, also Impfungen mit zwei unterschiedlichen Impfstoffen, ermöglichen. Beispielsweise müsste bei einer Kreuzimpfung mit Astrazeneca und Moderna das Impfintervall verkürzt werden.
Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene
Da die Delta-Variante gerade für jüngere Menschen gefährlich sein wird, will Söder den Jugendlichen und jungen Erwachsenen spezielle Impfangebote machen. Ab Juli werden, wie bereits angekündigt, die Abschlussklassen ein spezielles Impfangebot erhalten. Außerdem sei ein Angebot speziell für Studierende in Planung.
(vl)