Fr, 05.02.2021 , 09:25 Uhr

Bayern: Citymanager schlagen Alarm

Die Bayerischen Innenstädte würden nicht am Virus sterben, sondern an mangelnder finanzieller Unterstützung der von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen sowie an der unveränderten Perspektivlosigkeit von Seiten der Regierung. Mit dieser deutlichen Kritik an der Wirtschaftspolitik der Bayerischen Staatsregierung melden sich jetzt die Bayerischen Innenstadtverantwortlichen zu Wort. Die Mitglieder des Berufsverbandes City- und Stadtmarketing Bayern AKCS e.V. schlagen Alarm und fordern von der Staatsregierung die umgehende Öffnung der Bayerischen Innenstadtgeschäfte.

„Niemand kann verstehen, warum sich die Menschen am Samstag durch volle Supermärkte am Stadtrand und Discounter drängen müssen, aber die Innenstadtunternehmen, trotz bester Hygienekonzepte, geschlossen bleiben müssen“, so Klaus Stieringer vom Berufsverband City- und Stadtmarketing Bayern AKCS e.V. Als Geschäftsführer der Stadtmarketinggesellschaften, als Citymanager und Vorsitzende der Werbegemeinschaften tragen die Mitglieder des Berufsverbandes City- und Stadtmarketing Bayern AKCS e.V. seit vielen Jahren, mit ihren zahlreichen Aktivitäten dazu bei, die Bayerischen Kommunen attraktiv, vielfältig und lebendig zu halten. Seit vielen Jahren stünden die Innenstadtvermarkter im wachsenden Wettbewerb gegenüber großen Einzelhandelsansiedlungen, der wachsenden „Grünen Wiese“ und dem zunehmenden Onlinehandel. Durch die Corona-Krise, wächst nun die Sorge, dass dieser jahrzehntealte Wettstreit um Marktanteile, Kaufkraft und eine lebendige Innenstadt nun endgültig verloren geht, heißt es von Seiten der BAyerischen Citymanager. „Nach dem Wegfall des letztjährigen Oster- und Weihnachtsgeschäfts, der Absage aller Innenstadtveranstaltungen sowie der perspektivlosen Verlängerung des Lockdowns, stehen nach Einschätzungen des AKCS schon jetzt viele Innenstadtunternehmen vor dem endgültigen Aus.

Und mit den Geschäften, Restaurants und Unternehmen droht nun auch der gesamten Innenstadt das Ende“, warnt der Vorsitzende des AKCS Klaus Stieringer. Neben dem Ladensterben in den Bayerischen Innenstädten, befürchtet der Berufsverband zudem ein Sterben vieler traditioneller Veranstaltungen. „Bayern wird seit Jahrhunderten geprägt von seiner einzigartigen und lebendigen Veranstaltungskultur. Nach dem Ausfall der Veranstaltungen im vergangenen Jahr, befürchtet der Verband nun das endgültige Aus für viele traditionellen Feste im Freistaat. „Nachdem die Innenstadtmanager vielerorts auch für das kommunale Veranstaltungsmanagement zuständig sind, fehlt ihnen auch für das kommende Jahr jegliche Planungssicherheit“, so Christian Bitter, Geschäftsführer des AKCS. Insbesondere die kleinen und im Ehrenamt organisierten Veranstaltungen werden, nach Einschätzungen des Berufsverbandes, bei einer neuerlichen Absage, das Jahr 2021 kaum überstehen. Soweit die Bayerische Staatsregierung lediglich einen Lockdown an den nächsten hängt, ohne Perspektive für eine Wiedereröffnung der Unternehmen zu präsentieren, werden die Bayerischen Kommunen, nach Ansicht des AKCS, den Wettbewerb gegen den Onlinehandel im Jahr 2021 endgültig verlieren. Ohne einen lebendigen Handel, attraktive Gastronomie, vielfältige Dienstleistungsangebote sowie die Inszenierung der Innenstadt als Bühne durch mitreißende Veranstaltungen werden die Bayerischen Innenstädte, nach Einschätzung des AKCS, zunehmend verwaisen. „Mit dem Untergang der Innenstadt geht zugleich ein jahrhundertealtes Kulturgebot in Bayern verloren, mit dem nicht nur unzählige Erinnerungen und Emotionen, sondern auch hunderttausende von Arbeits- und Ausbildungsplätzen verbunden ist“, so Klaus Stieringer. Um den Bayerischen Innenstädten eine Überlebensmöglichkeit zu geben, benötigen die Kommunen umgehend eine klare Aussage, unter welchen Bedingungen, sie wann ihren Betrieb wieder aufnehmen können, um zumindest eine kleine Perspektive zu erhalten“, so AKCS-Geschäftsführer Christian Bitter.

Die Mitglieder des Berufsverbandes, sowie alle Unternehmer in den Bayerischen Kommunen, benötigen schnellstmöglich ein Signal von Seiten der Staatsregierung um zu entscheiden, ob sie Mitarbeiter weiter beschäftigen, Ware bestellen und Marketingmaßnahmen planen können, fordern die Citymanager.

(vl)

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