Sa, 05.12.2020 , 13:00 Uhr

Bayern: Fischotter kehren zurück - Teichwirtschaft ist bedroht

Der Fischotter wurde zu Deutschlands Tier des Jahres ernannt. So erfreulich die Wiederansiedlung des fast ausgerotteten Wasser-Marders in Bayern aus Sicht vieler Naturschützer ist, so problematisch ist sie für zahlreiche hoch gefährdete Fischarten, Amphibien sowie die Teichwirtschaft.

Huchen, Nase, Äsche und zahlreiche weitere Fischarten in Bayern sind stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Die zunehmende Verbreitung des Fischotters belastet Vorkommen und Verbreitung der heimischen Fische. Gerade jetzt im Winter leiden sie unter dem zunehmenden Fraßdruck durch den Fischotter.

Fischotter haben vom Frühjahr bis zum Herbst in den Teichen der Fischzüchter einen reich gedeckten Tisch gefunden. Der wirtschaftliche Schaden ist enorm und belastet die Teichwirte durch hohe Produktionsverluste und Zusatzkosten für Schutzmaßnahmen. 2019 wurde laut Bayerischem Landwirtschaftsministerium ein Schäden in Höhe von 1,1 Millionen Euro gemeldet.

Gleichzeitig führt das große Futterangebot zu einem überproportionalen Wachstum der Fischotterbestände. Jetzt im Winter sind die meisten Teiche leer oder zugefroren und die Otter suchen in den freien Fließgewässern nach Nahrung – allerdings in einer nicht naturverträglichen Zahl. Das Gleichgewicht ist nachhaltig gestört und die Schäden an den Fischbeständen sind enorm.

„Die Wahl des Fischotters zum Tier des Jahres muss für alle Seiten der Aufruf zu einer ehrlicheren und ergebnisoffenen Diskussion sein“, fordert Prof. Albert Göttle, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern. „Artenschutz darf eben nicht an der Wasseroberfläche enden. Wer die Ausbreitung des Fischotters will, muss sich bewusst sein, dass dies zu Lasten anderer geschützter Arten geht, vor allem der Fische. In der Natur sind alle Arten gleichwertig, die einseitige Konzentration auf symbolisch aufgeladene Tiere ist ein Irrweg und bringt die Artenvielfalt nicht gesamtheitlich weiter.“

LFV Vizepräsident für die Berufsfischerei Alfred Stier berichtet als betroffener Teichwirt: „Regional und nachhaltig Fischprodukte erzeugen und gleichzeitig aus Naturschutzgründen alle Prädatoren wie den Otter ungehindert wirken lassen, solches Wunschdenken geht selbst an Weihnachten nicht in Erfüllung. Den Otter stehen unsere bayerischen Familienbetriebe ohne Entnahmemöglichkeiten nicht durch.“

(vl)

Fische Futter Gewässer Nahrung Oberpfalz Oberpfalz TV Otter OTV Problem Rückkehr Schäden Teichotter Wasser Wirtschaft

Das könnte Dich auch interessieren

24.09.2024 Oberpfälzer Seenland startet in die Karpfensaison Mit dem ersten Karpfen auf dem Teller im Gasthof Holzwurm in Schwarzenfeld startete am vergangenen Sonntag offiziell die Karpfensaison 2024 im Oberpfälzer Seenland. Der Auftakt wurde natürlich mit einem ordentlichen Fischessen, traditioneller Musik und geladenen Gästen gefeiert – darunter auch der Vorsitzende des Zweckverbandes Oberpfälzer Seenland, Landrat Thomas Ebeling. Für ihn ist es wichtig, die 06.09.2024 Ein mechanischer Reinigungsarm für den Eixendorfer Staudamm Die Bauarbeiten am Entnahmeturm des Eixendorfer Stausees stehen kurz vor dem Abschluss. Ein wichtiger Schritt dabei ist jetzt abgeschlossen: die Montage eines neuen Rechenreinigers, einem etwa vier Tonnen schweren Edelstahl-Arm, der in Zukunft Ablagerungen vom Turm fernhalten soll. Seit Anfang 2022 wird wieder am Eixendorfer Stausee gebaut. Der Grund: das Wasser, dass durch die Turbinen 11.11.2024 FDP Parteitag: Jubel über Ampel-Aus Eine mögliche Koalition mit der CSU könnte sich die FDP vorstellen, so viele Mitglieder am Parteitag. Doch erstmal müssen sie den Sprung in den Bundestag überhaupt schaffen, was ihnen schon in der letzten Regierungsbeteiligung 2013 nicht gelungen ist. Aktuell liegt die FDP bei 4% laut Umfragen und damit unter der 5% Hürde. Das Wirtschaftspapier von 07.11.2024 Wie steht es um die Nordoberpfälzer Wirtschaft?  Donald Trump wird erneut Präsident der Vereinigen Staaten. Eine Wahl, bei der deutsche Politiker Bedenken äußerten, beispielsweise die Angst vor höheren Zöllen, besonders in der Autoindustrie. Beim Wirtschaftstag in Neustadt an der Waldnaab waren diese Thematiken Teil der Diskussion im regionalen Wirtschaftsbereich. Amerika steuerte auch schon unter Biden eine sehr nationale Wirtschaftspolitik, ganz nach dem